Donnerstag, 18. Juli 2013

Vegan essen in Flensburg

Hier also Tag 12 meiner 30 veganen Tage.

Erneut musste ich feststellen, dass es weniger Spaß macht, vegan unterwegs zu sein, als vegan daheim zu kochen.
Ich hatte schon extra im Internet herum gestöbert, wo ich denn vegan speisen könnte.

Zum einen wurde mir die Eisdiele Eiszeit empfohlen, die am Holm vorne, direkt am Markt zu finden ist.
Dort gibt es veganes Eis - Sojaeis.
Ja ... und zwar genau eine einzige Sorte gab es.
Schokolade
Mit kleinen Eiskristallen drin, die eher kein Zeichen für tolles Eis sind.
Ansonsten sah da alles lecker und verlockend aus, aber ok, ich blieb brav bei Soja-Schokoladeneis.
Mich entschädigten die Möwen mit ihrem Gesang.
Städte, die von Möwen beherrscht werden, liebe ich, weil sie einfach nach Urlaub klingen.

Später bummelten wie dann weiter und gelangten auf die Art auf die Rathausstr. bei der sich das Restaurant Kamasutra befinden sollte.
Mittlerweile ist dort das Shalimar.
Es war sehr lecker, aber war es vegan?
Der Kellner meinte freundlich, er könne es vegan zubereiten ... aber ich weiß nicht recht, ob er es denn auch tat.
Im Grunde meines Herzens war mir das auch sehr schnuppe.
Es war sehr lecker und die einzige Quelle, die das "vegan" in Gefahr gebracht haben könnte, wäre das Bratfett.
Mein Wissen über die indische Küche ist sehr gering, allerdings bin ich ein großer Fan von Ghee, oder Butterschmalz.
Damit kann man fantastisch braten, ohne Gespritze, dafür mit mildem Buttergeschmack.

Ich hatte ganz wirklich keine Lust, noch dreimal nachzufragen, ob veganes Bratfett benutzt wurde.
Da wird es mir zu krampfig.
Für die 30 Tage jetzt ist es ok, aber danach werde ich bestimmt nicht dem Bratfett auf die Spur gehen.

Meine Kinder sind beide aus dem Alter heraus, in dem ich das Nerven sozusagen als heilige Mutterpflicht am Hals hatte.
Am Wochenende lag ich mit einer Freundin am Strand.
Wir beide kennen uns aus dem Geburtsvorbereitungskurs, also die kompletten Phasen der Mutterschaft hindurch.
Vor uns ging eine Familie ins Wasser und Sekunden später folgte die Mutter lautstark ihrem pädagogischen Auftrag, schützte die Kinder mit vielen Worten und Geplatsche vor Quallen, Sonnenbrand und hielt die Brut davon ab, sich gegenseitig zu ertränken.
Dabei setzte sie auf einige beliebte pädagogische Tricks:
schrille Stimme, hohe Lautstärke, häufige Wiederholungen

Hach, sagte ich zu meiner Freundin:
ist es nicht schön, dass wir das hinter uns haben?

Ja, die Kinderjahre sind um und wir befinden uns nun in der Phase der Mutterschaft, in der wir uns dem Vergnügen widmen können:
peinlich Sein!

Und da fange ich ganz bestimmt nicht an, als Veganer zu nerven oder mich in meiner Freiheit einzuschränken.
Eine reiche Auswahl in der Eisdiele ist für mich ein ganz elementares Stück Freiheit!

Daher - ich kann mir vorstellen, nach den 30 Tagen dann tatsächlich Teilzeit-Veganer zu sein.
Unproblematisches häufiges daheim Veganer sein.
Durchbrochen von käsigen oder fischigen Phasen oder auch schierer Fleischeslust.

Hugh!

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