Sonntag, 21. Juli 2024

Erfahrungsaustausch unter (Ex)Dicken ...

Gestern habe ich mir im sommerlichen Bamberg ein noch sommerlicheres Kleid gekauft und festgestellt, dass ich nicht mehr die größte Größe, die 4 brauchte, sondern eine 3 tatsächlich besser aussah.

Darüber kam ich mit der Verkäuferin ins Gespräch, die das gleiche Kleid in vermutlich einer 2 trug. Sie erzählte, sie habe 20 kg abgenommen. Mit der 16:8 Methode. Im Grunde das, was ich mittels Kühlschrankschloss auch anstrebe. Sie hat aber abends gegessen und tagsüber gehungert.

Der Austausch war interessant und sehr nett. Meine Methode wäre gar nichts für sie; sie muss vor dem gut gefüllten Kühlschrank stehen und sich sagen "ich könnte das alles essen, ich will aber nicht!" So ein Schloss, das ginge gar nicht!

Nun, ich könnte vor dem Kühlschrank stehen und "ich könnte das alles essen, ich will aber nicht!" sagen, wobei man den Schluss wohl kaum noch verstehen könnte, da ich mir unablässig Leckereien in den Mund stopfen würde.

Die Sache mit der Disziplin am Abend, habe ich jahrelang versucht. Damit bin ich durch.

Aber es zeigt, dass es nicht die eine, richtige Methode gibt, die für alle funktioniert.

Jeder muss seinen Weg finden. Ich freue mich für sie, dass sie ihren Weg gefunden hat, denn sie sah gesund und wirklich gut aus. Ich nehme das als Ansporn.


Mittwoch, 17. Juli 2024

Ernährungsumstellung: Zuckerentzug - Zuckerfasten - Zucker ist Gift!

 Teil 1 meiner Ernährungsumstellung war der Zuckerentzug.

Und mit Zuckerentzug meine ich: weg mit allen Süßungsmitteln, allen voran vorgeblich gesunde Süße wie zB der Agavensirup oder kalorienarme/freie Süßstoffe.

Anfangs dachte ich, es gilt auf Süßigkeiten, Kuchen, Kekse und Eis zu verzichten.

Nun, das gehörte dazu, war aber der leichteste Teil.

Ich musste erst einmal begreifen, dass mich persönlich der Agavensirup so richtig aufs Glatteis und damit in Richtung Altersdiabetes gebracht hatte. Da der Agavensirup ja sooo viel gesünder als Kristallzucker ist - angeblich - bin ich damit immer verschwenderischer umgegangen und der viele Kaffee, den ich tagtäglich trank wurde über die Jahre immer süßer.

Es war heftig, von jetzt auf gleich meinen Kaffee nur noch mit Milch zu trinken. Zu Beginn erleichterte ich es mir damit, dass ich sonntags noch Sirup in den Kaffee gab, bis die Flasche leer war und ich mich dagegen entschied, eine neue Flasche Agavensirup zu kaufen.

Leichter war es, keine Süßigkeiten mehr zu kaufen - das war logisch und ich war hier sehr schnell einsichtig. Aber: als nächstes kamen die Säfte, Schorle und Limonaden dran. Auch kein Ausweichen auf die Light-Varianten, denn sorry, man gewinnt rein gar nichts, wenn man dem Körper über den gesüßten Geschmack Zucker verspricht, den er dann aber gar nicht bekommt. - der rächt sich dann nämlich umgehend mit Lust auf mehr Süßes, bis er endlich den versprochenen Zucker bekommt.

Der Zuckerentzug lief bei mir in Wellen - immer wenn ich dachte, dass ich es geschafft hatte, kamen neue Heißhunger - bzw. -durstwellen. Ich war teilweise absolut gierig auf Limonaden, insbesondere sämtliche Bitter Lemon Varianten. Gelegentlich gab ich nach, gelegentlich saß ich knurrend auf dem Sofa und biss jeden (verbal), der sich trotz des Geknurres in meine Nähe verirrte.

Ich schaffte es - ungesüßter Kaffee, außerdem trank ich nur noch Wasser und Tee. Manche Tees fand ich unglaublich lecker und musste feststellen, dass einem in originell klingende Teebeutel doch tatsächlich Zucker oder Süßstoffe gestopft werden!!! Ich vermutete kleine Obststücke oder so - was war ich naiv.

Teure Teebeutel voller Chemie, Dreck und Zucker!

Mittlerweile bereite ich mir jeden Abend eine Kanne cold brew Tee zu - das heißt, ich nehme 4 Teebeutel, kippe einen Liter Wasser (kalt) mit in die Kanne und stelle das Ganze über Nacht in den Kühlschrank.

Immer abwechselnd Grüntee, Hibiskustee oder Kamillentee aus dem Bioladen.

Nichts Originelles mehr wie "heiße Liebe, behaglicher Winterabend, Bratapfeltee" ... 

Und Säfte?

Wie können denn Säfte ungesund sein?

Nun, gekaufte Säfte sind oft Zuckerwasser mit geringem Fruchtanteil - aber auch komplett selbstgemachte Säfte enthalten nun einmal den Zucker von ca 5 Äpfeln in einem einzigen, schnell getrunkenen Glas Apfelsaft. Es spricht nichts dagegen, 5 Äpfel zu essen, denn dann ist man eine ganze Weile satt.

Wer 5 Äpfel trinkt, ist alles mögliche - überzuckert - aber nicht satt.

Ich trinke also Kaffee mit Pflanzenmilch, Wasser, ungesüßten Tee oder ich trinke einen Cocktail (oder 2) aber dann eben ganz bewusst und nicht nebenbei.

Als ich schon so unglaublich vernünftig war, musste ich feststellen, dass mein Zuckerentzug als Altersdiabetiker noch viel weiter gehen muss:

Weg mit weißem Mehl und entsprechenden Backwaren, Nudeln, Reis, Kartoffeln. Chips, Flips, Fritten ... alles nicht süß, aber voller (fettiger) Kohlehydraten, aus denen mein Körper umgehend wieder Zucker macht.

Nie wieder Brot?

Aber Vollkorn ist doch ok ...

In den Bäckereien achtete ich künftig auf dunkle Brötchen und durfte erfahren, dass Bäckereien ihre Produkte aus weißem Mehl absichtsvoll dunkel färben und ein paar Alibi-Kürbiskerne draufpappen, damit wir diesen billigen Dreck für gesund halten und kaufen.

Mittlerweile meide ich Bäckereien wie die Pest, denn ich werde dort regelmäßig vom betörenden Geruch verführt und kaufe Knuperstangen, Käseschnecken, Vollkornbrot mit Haselnüssen und wenn es mich ganz übel erwischt, Spritzkuchen - weißes Mehl, Zucker und Fett.

Nach Appetit essen ist für mich keine gute Idee, denn mein Körper schreit nach gezuckertem oder salzigem Fett mit Kohlenhydraten satt. Beruflich bin ich sehr unregelmäßig sehr viel unterwegs und immer wieder strandete ich hungrig in Bäckereien oder Supermärkten - mit unguten, heißhungrigen Einkäufen.

Also griff ich die Idee auf, Mahlzeiten für die ganze Woche vorzubereiten, die ich dann gerne noch am selben Abend allesamt verspeiste um danach auf dem Sofa ins Fresskoma zu fallen und mich für meine Disziplinlosigkeit zu hassen.

Der Tag danach war dann gefüllt mit Selbsthass, vollkommen unrealistischen "guten Vorsätzen" und zeitnaher kalorienreicher Selbstsabotage.

Damit habe ich Monate verbracht, bis ich dann einfach mal eine Bestandsaufnahme gemacht habe.

1. ich esse viel

2. wenn ich mir vornehme, wenig zu essen, esse ich im Endeffekt noch mehr und vor allem wirklich dämlichen Kram

= versuch nie wieder wenig zu essen!

sondern: such Dir Sachen, von denen Du viel essen kannst = Salat und Gemüse

Ja, der Ansatz war schon mal gut, aber man kann 1 kg Blattsalat vor sich stehen haben und dann kommt: Hunger auf etwas anderes!

Kohlenhydrate!

Ok, es gibt übrigens auch noch gesunde Kohlenhydrate in Hülsenfrüchten, Tofu und Nüssen.

Aber stopp: zurück zum Zuckerentzug

Wirklich wirksam schafft man den Zuckerentzug nur, wenn man sich von FastFood und industriell gefertigten Lebensmitteln verabschiedet, denn im Grunde stopft die Lebensmittelindustrie überall geschmacklosen Dreck rein, der nur durch Fett und Zucker schmeckt. Fettarme Produkte enthalten deshalb noch mehr Zucker und wenn es keinen Zucker enthält, dann Süßstoff, der leider auch nichts Gutes in unserem Darm anstellt.

Ich habe übrigens keine Zeit und auch keine Lust zu kochen.

Ich habe mir eine App besorgt, die Yuka-App - in den Supermärkten suche ich meist erst einmal deren WLan, öffne meine App und halte sie an die Strichcodes - ich kaufe ausschließlich Produkte, die Yuka ausgezeichnet findet und ihnen 90 von 100 Punkten oder so gibt - das sind übrigens definitiv nicht immer oder auch nur häufig die teuersten Produkte.

Ausnahmen mache ich, wenn die Produkte zu salzig sind und ich sie eh endlos verdünne.

Außerdem kaufe ich sehr wenige unterschiedliche (verpackte) Lebensmittel. Wenn, dann hauptsächlich Salat- oder Gemüsemischungen, meist ungewürzt.

In meinem Auto habe ich immer eine große Salatschüssel mit Deckel und Besteck, falls ich mal wieder hungrig irgendwo strande. Und dann gehe ich gezielt an das Salatfach und kaufe dort eine Mischung Blattsalat, dazu eine Packung Bohnen, eine Packung Kernmischung "Salatveredler" und entweder war ich so schlau, mir daheim ein Dressing aus Olivenöl und Apfelessig in einer Flasche abzupacken oder ich gehe an eine dieser Salattheken, nehme das kleinste Schälchen und mische mir irgendwas zum Aufpeppen meiner Blattsalate zusammen.

Kauft keine Salatsoßen oder - dressings ... Zucker ... 

Außerdem habe ich immer ein Schälchen mit Walnüssen und Gojibeeren dabei. Gojibeeren finde ich nicht lecker, aber zusammen mit Walnüssen kann man sie ertragen und sämtliche Ernährungsgurus feiern sie ...

Spontane Heißhungerkäufe - Backwaren und Süßigkeiten - unterlaufen mir kaum noch. Und mittlerweile ist es so, dass ich auch ruhig mal ein Stück Kuchen, ein Eis oder so essen kann, ohne am gleichen Tag, in der gleichen Woche ... erneut schwach zu werden.

Mittlerweile muss es schon extrem lecker sein, damit ich es überhaupt in Erwägung ziehe.

Ich hatte lange Angst, nie wieder Kuchen oder so essen zu dürfen - mittlerweile ist es so, dass mir Obst wieder so unglaublich gut schmeckt, dass ich aktuell lieber viel Geld für heimische Erdbeeren ausgebe, als über irgendwelche Kekse, Kuchen oder Eis nachzudenken.









Dienstag, 16. Juli 2024

BMI < 40

 Hach, mein BMI liegt seit Tagen minimal unter der 40 - heute ist er bei 39,5, aber wer über 40 liegt weiß, dass mir dennoch nach Party ist.

Über 40 ist so lost. Sie läuft auch unter der Bezeichnung "morbide Adipositas". Einem werden die tollsten Eingriffe vorgeschlagen und hey, es gibt doch jetzt die Abnehmspritze ...

Da ich dazu neige, von allem sämtliche Nebenwirkungen an mich zu raffen und in Krankenhäusern umgehend zu Depressionen neige, schrecke ich vor allem zurück, was die Medizin da so an Notlösungen zu bieten hat.

Wegen meiner Vorerkrankungen - Diabetes II - also "Alters-Diabetes" und Hypertonie - und wer weiß was noch ... ist auch Adipositas II sehr bedenklich.

Aber ich freue mich nun einfach mal darüber, dass mein Gewicht langsam sinkt. Mein Allgemeinbefinden und mein Blutdruck machen mit. Trotz der Tabletten überrascht mein Blutdruck mich morgens gerne mit einem satten Grad 3 und bleibt seit einer Woche im Grad 1 Bereich - abends habe ich immer öfter auch mal einen vollkommen normalen Blutdruck.

Einzig der Blutzucker hat einen Narren an üblen Regionen gefressen. Ich habe das sogenannte "Dawn Syndrom", wodurch meine Werte morgens regelmäßig deutlich erhöht sind.

So bin ich gestern Abend mit einem Wert von 10,3 mmol/l schlafen gegangen, um heute morgen einen Nüchternblutzucker von 13,8 mmol/l zu haben.

Schlimme Werte, aber immerhin doch schon wieder besser als im Juni. Spannend wird es im Winter - wenn ich bis dahin nicht in den grünen Bereich komme, droht der Hausarzt mit Insulin, was eine unglaubliche Motivation darstellt, sich am Riemen zu reißen ...

Übrigens möchte ich absolut niemanden auch nur ansatzweise kritisieren, der die sogenannte Abnehmspritze oder operative Möglichkeiten nutzt. Ich ziehe dies auch regelmäßig in Erwägung und schrecke ausschließlich wegen der mir bekannten Neigung zu Nebenwirkungen davor zurück. Auch kann ich mir als Selbständige finanziell keine Ausfälle leisten. Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich nichts.

Andere  selbständige Alleinerziehenden können sich meine Alters- oder Krankheitsvorsorge sicherlich gut vorstellen ... sie liegt irgendwo bei 0 ...

Aktuell plane ich also zu arbeiten, bis ich bitteschön sterbe. Bitteschön, weil die "Pflegefall-Variante" in meinen Augen die schlechtere Option darstellt.

Aber: 

die morbide Adipositas liegt 0,5 Punkte hinter mir und darum beende ich jetzt auch diese morbiden Gedanken und widme mich der Arbeit.

Oh, gerade sehe ich, dass es nun auch noch Adipositas 4 gibt - das ist neu, oder?  

BMI > 60

Meine Güte - mir ist nicht ansatzweise danach zu lästern - der Alltag mit so einem BMI muss unglaublich anstrengend sein. Ich meine, ich empfand meinen Alltag bei einem BMI von 42 schon als unglaublich anstrengend, frustrierend und aussichtslos.





Montag, 15. Juli 2024

Heißhunger besiegt?

Schon lustig: mein abendlicher Heißhunger scheint tatsächlich besiegt zu sein.

Was habe ich nicht alles versucht!

Widerliche Bittertropfen, übler Wermuttee,  vollkommen wirkungslose Duftstoffe, Literweise Misobrühe ... etc um den Heißhunger zu dämpfen - und nun scheint meine Lösung ein Zeitschloss für den Kühlschrank zu sein - naja, und der Umstand, dass ich die meisten Lebensmittel nun im Kühlschrank verwahre.

Mein Gewicht ist seit dem 25.06. gemächlich von 103,9 kg auf heute 101,2 kg gesunken, ohne dass ich nun überhaupt hungrig vor dem Kühlschrank (oder sonstwo) gestanden hätte.

Allein das Wissen, dass das Schloss aktiviert ist, sorgt für ruhige Abende und einen gelegentlich hungrigen Mitbewohner.

Ich habe übrigens nicht das geringste Problem damit, für mein Schloss ausgelacht zu werden - ich lache ja selbst. Aber bei all dem Gelächter: 

- die Anschaffungskosten waren gering - knappe 20,- Euro

- keine Nebenwirkungen (bis auf den gelegentlich hungrigen Mitbewohner)

- kein Heißhunger mehr

Ich hatte gedacht, ich säße dann wie üblich hungrig auf dem Sofa und könnte dann aber meinen Kalorienverbrauch nicht mit einem Beutezug durch die Vorräte explodieren lassen - aber noch einmal: 

der Heißhunger bleibt aus!

Übrigens kehrt er aber gnadenlos zurück, wenn man noch wach ist, wenn sich das Schloss mit lautem Pling wieder öffnet ... Ich weiß das, denn einmal hatte ich die Zeit zu kurz eingestellt, bzw. bin zu lange wach geblieben und habe dann prompt meine Vorräte an meinem Lieblings-Erdnusstofu aufgefuttert (und wer weiß was noch ...)

Wenn dieser Heißhunger einsetzt, hat er die Macht, dass Hirn auszuknipsen, bzw. umzuprogrammieren ... "Oh, der Kühlschrank ist aufgegangen! Das ist ein Zeichen! Friss ihn leer!"

Und das erscheint dann vollkommen logisch und richtig ...

Kommt mir nicht mit Disziplin - die habe ich tagsüber ganz wunderbar.

 

 

Da ich nun so spät nichts mehr esse, schlafe ich auch besser und mein Blutdruck befindet sich immer öfter in akzetabler Höhe - da ich Ausflüge über die 200er Grenze gewohnt bin, finde ich einen Blutdruck bei 140-150 schon ziemlich prima (und das mit 2 verschiedenen Sorten Tabletten alleine für den Blutdruck ...)

Ich habe längst eingesehen, dass das Gewicht runter muss, denn ich kann mich kaum noch gesünder ernähren und habe auch nicht mehr Zeit für Bewegung und Schlaf.

In den letzten Jahren habe ich tagsüber sehr vernünftig gehandelt, war aber ab dem späten Nachmittag todmüde und unglaublich verfressen.

Müde bin ich nachmittags weiterhin - aber wie gesagt, der Heißhunger ist aktuell gebannt.

Mal schauen, wie es weitergeht.

PS - ganz vergessen - auf dem vordersten Foto ist eine köstliche Burrata aus dem Edmondo in Hamburg, wohin mich gestern zwei meiner "Jungs" eingeladen hatten. Mit einigen meiner Mündel bleibt der Kontakt bestehen, auch wenn sie längst erwachsen sind und die beiden machen mir viel Freude. Wie motiviert und mit welcher Energie diese beiden Albaner ihren Weg in Deutschland machen ist bewundernswert. Fachkräfte in der Gastronomie übrigens - und nicht im Edmondo.  Einer der beiden Brüder wurde abgeschoben als er volljährig war und ich habe ihn etwas trotzig mit einem Visum für eine Ausbildung wieder nach Deutschland geholt. Dafür musste ich eine Verpflichtungserklärung unterschreiben - ich weiß nicht, ob ich das anderen empfehlen möchte, aber bei dem Jungen lag ich goldrichtig und freue mich sehr, wann immer ich die Brüder sehe. Es sind meine vieljährigen Erfahrungen mit Migranten, die meine Einstellung zur sogenannten AfD so nachhaltig prägen.

Montag, 8. Juli 2024

Jump!

 Gestern Nacht/heute Morgen? bin ich wieder nach Hause gekommen und strotze natürlich nur so vor lauter guten Vorsätzen.

In Bonn hatte ich mir in einem Sportgeschäft ein Springseil gekauft, nachdem Dr. Michael Greger mir erzählt hatte, dass Sprünge gut für die Knochen sind.

Und natürlich hat er dies in seinem Hörbuch "How not to age" erwähnt. Wer dem Link folgt, kann es sich auf Englisch anhören und auch meinen Irrtum finden, denn er spricht von Sprüngen auf einem Bein. Nun, beidseitiges Springen mit Seil wird sooo schlecht auch nicht sein.

Der Verkäufer pries mir erst einmal ein Springseil aus Stahl mit Plastikummantlung an, aber ich winkte ab. Mein Schadensradius mit einem Stahlseil erschien mir zu beängstigend. 

So wurde es also dieses Barbie-Seil.

Vorhin habe ich es ausprobiert und ... die Technik beherrsche ich noch, aber nach 10 Sprüngen ging mir die Puste aus und ich hatte Sorgen um meine Oberweite ...


 

Sonntag, 30. Juni 2024

Mittels Zeitschloss am Kühlschrank intervallfasten ...

Das mit den knackigen Überschriften muss ich wohl noch üben ...

Als ich das Zeitschloss bestellte, ging ich davon aus, dass ich dann abends vom Heißhunger gequält auf dem Sofa hocken und dusslige Serien gucken würde. Nun bin ich angenehm überrascht, dass dem nicht so ist.

Wobei ich aber auch erst zwei Abende hinter mir habe und es spannend bleibt, wie es weitergeht.
 

Gestern hätte ich das Schloss fast versehentlich für gleich 50 Stunden aktiviert und die chinesische Gebrauchsanweisung war wenig hilfreich, aus der 50 eine 5 zu machen.
Ich löste das Problem durch hektisches Drücken aller Knöpfe und hatte mit dieser Methode tatsächlich Glück. Hat man sonst eher selten ...
Zuvor hatte ich noch schnell alles in den Kühlschrank gestopft, was mich verführen könnte.

Der erste Abend kam und ich erwartete den üblichen Heißhunger, der aber ausblieb.
Gestern Abend das Gleiche: kein Heißhunger. 
Kein Fressketier, das verzweifelt an der Kühlschranktür rüttelt, keine unzurechnungsfähige Irre, die sich den Autoschlüssel schnappt und bei der Tanke Pizzen mit 8 verschiedenen Käsesorten, Chips und Limonaden shoppt.
Glücklicherweise ist es nie so weit gekommen, dass mich dieser ewige Fressflash am Abend je zur Nahrungssuche aus dem Haus getrieben hätte. (wobei ich dieses Problem damit lösen könnte, den Autoschlüssel mit im Kühlschrank einzuschließen - fällt mir spontan ein)

Das könnte jetzt der Beginn einer steilen Erfolgsgeschichte sein, aber nebenbei geht es mir aktuell lausig.
Ich bin ständig erschöpft, schwitzig und ungeduldig, um nicht zu sagen, reizbar.

Letzte Woche habe ich mir beim Hausarzt die Quartalsergebnisse abgeholt und die waren diesmal so grottenübel, dass man mir Insulin in Aussicht gestellt hat, wenn sich dies nicht bis zum Dezember bessert. Ich mache mich also mal wieder daran, die Titanic zu wenden.

Es dürften die aktuelle Hitze, mein beruflicher Stress und die Notwendigkeit in der Vergangenheit zu wühlen sein, die mich so bedrücken. Mit dem Gewühle bin ich ziemlich durch und der berufliche Stress wechselt sich ab morgen mit einer Woche Urlaub ab. An der Hitze kann ich nicht viel mehr tun. Wenn ich überlege, dass dies nur der milde Anfang des Klimawandels ist, wird mir Angst und Bange.

Immerhin regnet es heute auch und der Himmel ist düster grau, so dass nicht zu befürchten steht, dass gleich wieder die Sonne vom Himmel brennt und das regennasse Land in so eine Art subtropische Hölle verwandelt.

Mir ist sehr bewusst, dass ich absolut zur Zielgruppe der Hitzetoten gehöre. Immerhin habe ich den Vorteil, dass es mir bei Hitze so schlecht geht, dass ich gar nicht erst auf die Idee einer Bergwanderung oder ähnlicher Todesfallen komme. (auch sind hier die Berge eher selten)

Anfang Juni habe ich das Verschwinden von Dr. Michael Mosley mitbekommen, von dem ich zuvor nie gehört hatte. Ich bekomme bei Youtube - aus Gründen - bevorzugt Diätdokumentationen angezeigt und erfuhr nun, dass dieser Ernährungsexperte auf einer griechischen Insel eine Wanderung unternommen und nicht überlebt hatte, da er sich wohl verlaufen hatte. Wirklich tragisch. Vermutlich hat er seinen eigenen Gesundheitszustand vollkommen überschätzt. Natürlich habe ich mir dann umgehend eine Dokumentation von ihm angesehen und bei Amazon entdeckt, dass er ein Buch darüber rausgebracht hat, wie man Diabetes heilt. Mit einer 800 Kalorien-Diät am Tag.

Beinahe hätte ich das Buch bestellt (und zu all meinen anderen ungelesenen Diät/Diabetesbüchern gestellt)
Wenn es kein Hörbuch ist, komme ich eh nicht dazu, mich damit zu beschäftigen ... aber dann sagte ich mir, dass ich genug über gesunde Ernährung für Diabetiker weiß und die 800 Kalorien schlicht mit meiner Yazio-App berechnen könnte.
 
Gedacht, getan: gesund ernährt - und a) tagsüber prompt dauernd über 1.000 Kalorien verputzt und dann kamen b) noch die Abende dazu.
Ich glaube, auf die Art bin ich dann bei der Idee mit dem Zeitschloss gelandet ...
 
Die kommende Woche verbringe ich bei einer Freundin, deren Familie es wohl ungut fände, wenn ich abends den Kühlschrank abschließe ... darum hat das Zeitschloss ab morgen auch erst einmal Urlaub und ich werde mich erst ab der nächsten Woche wieder ernsthaft mit einem "Konzept" beschäftigen.

Das wird auch meinen mageren Mitbewohner freuen, der gestern vor dem gut verschlossenen Kühlschrank stand. Glaubt mir, ich hatte ihn durchaus sorgfältig darauf vorbereitet ... und glücklicherweise hatte er essbare Vorräte in seinem Zimmer gebunkert.

Aktuell wiege ich übrigens ziemlich exakt das Doppelte von ihm und bin auch mehr als doppelt so alt ...



















Sonntag, 23. Juni 2024

Das Zeitschloss für den Kühlschrank

Gestern Abend war so ein Abend, nach dem ich mich dann heute auf die Suche nach einem Zeitschloss für meinen Kühlschrank begeben habe. 
Menschen wie ich, die tagsüber durchaus vernunftbegabt sind und sich abends dann in Fressketiers verwandeln, wissen warum ... 
Nach wenigen Momenten der Suche, fand ich mich unversehens in ziemlich erotischen Gefilden wieder. Selfbondage?! 
Nope, ich gedenke nicht mich selbst in Ketten zu legen, sondern meinen Kühlschrank! 
"Selfbondage", also mich selbst zu fesseln, ist mein Anliegen nicht, denn ich möchte abends durchaus beweglich bleiben, nur essen möchte sollte ich eben nicht mehr. 
Überbleibsel aus den Jahren, als meine Kinder noch bei mir wohnten, ist ein recht großer Kühlschrank mit Doppeltür, die ich künftig abends mittels Vorhängeschloss zu verschließen gedenke.
 
Das Problem dabei: 
so lange ich den Schlüssel dazu habe, nützt ein Schloss rein gar nichts. 
Man findet übrigens keinen deutschen, soliden Anbieter eines solchen Schlosses und so bin ich nun gespannt, wann und was mir aus dem asiatischen Raum geliefert wird. Ich habe selbstredend NICHT bei TEMU oder so bestellt. 
Wer hätte gedacht, dass Amazon irgendwann mal so etwas wie die seriösere Alternative werden könnte? 
Ich nicht und so habe ich mein Prime gekündigt und zahle recht bewusst Versandkosten, damit ich nicht zu häufig dort bestelle.
 
Egal, grinsend unterwegs im Selfbondage-Bereich merkte ich, dass ich Lust hätte, wieder über meine Versuche zu berichten. 
Meine Versuche, die Monster zu bekämpfen, die meine Gesundheit und damit meine Lebensqualität bedrohen. 
 
Die da wären: 
Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Adipositas mit einem BMI > 40 

Glaubt mir, Fatshaming ist nicht mein Anliegen.

Ich liebe meinen Körper und bin ihm dankbar, dass er nach allem noch so zu mir hält. 
Noch kann ich alles tun, was ich tun möchte. 

Ich schreibe dies und grüble, ob das so stimmt.

Eine Freundin hat gerade eine Alpenüberquerung hinter sich gebracht und ich muss einräumen, dass mich dies auch reizen würde, ich dazu aber körperlich nicht in der Lage wäre. 
Wenn ich ehrlich bin, schränkt mich meine Gesundheit sehr wohl schon ein. 
So war ich vor kurzem eine Woche in Heidelberg und bin dort mittels Bergbahn, Bahn oder Bus gerne auf Berge/Hügel hinauf gefahren und dann wieder heruntergewandert, was deutlich machbarer war als das Gegenteil. 
Es wäre schon cool, Berge wieder hinaufzuwandern und sich dabei sogar noch unterhalten zu können. Aktuell spüre ich sogar bei einer Wattwanderung, wenn es bergauf geht ... 
Radfahren ist auch so eine Sache, die ich seit Jahren nicht ausprobiert habe um gar nicht erst feststellen zu müssen, ob dies überhaupt noch drin ist.
Früher mal - ganz früher - bin ich gerne Joggen gegangen - etwas sagt mir, dass ich meine Masse aktuell keinesfalls beschleunigen und auf meine Gelenke krachen lassen sollte. 
Diesen Blog hier hatte ich ursprünglich wohl 2013 eröffnet. 
Wäre ich damals dabei geblieben, mich hauptsächlich vegan zu ernähren, hätte ich mir einiges erspart. 
Hätte, hätte, Fahrradkette 
Immerhin lebe ich seit einigen Jahren vegetarisch pesketarisch. 
Kein Fleisch, aber immer noch Fisch, Eier und Milchprodukte. 
Ok, als ich in Heidelberg war, machten wir einen Ausflug nach Straßburg und bestellte im allerbesten Schulfranzösisch Flammkuchen. 
Mein Sohn hat mich herzlich ausgelacht, als ich kurz darauf vor einem sehr leckeren Flammkuchen mit Speck saß - den ich übrigens auch aufgegessen habe.
Alles andere wäre ein wenig lächerlich gewesen. 
 
Aber: Jetzt lebe ich grundsätzlich wieder vegan und halte mich an die Bücher von Dr. Michael Greger. 
Da ich beruflich viel unterwegs bin, habe ich auf den Wegen viel Zeit für Hörbücher und so höre ich mich aktuell quer durch "how not to age". 
Sowohl "how not to die" und "How not to diet" gefielen mir besser, denn aufgrund der ungeheuren Stoffmenge verweist der Vorleser nun ständig auf ausgelagertes Videomaterial
So endet gefühlt jeder 3. Satz mit bla bla See Dot NF ... 
Insgesamt mag ich die Stimme des deutschen Vorlesers Stefan Lehnen sehr viel lieber, als die von Dr. Michael Greger selbst. 
Dr. Michael Greger ist übrigens keiner der vielen Ärzte, die sich mit einer bestimmten Ernährungsphilosophie eine goldene Nase verdienen. 
Man kann keine Produkte von ihm kaufen, keine Diätriegel, keine Proteinshakes oder so ... und er denkt sich nichts aus, sondern vergleicht Studien und zieht daraus Schlüsse. 
Und ich ziehe mit, streiche immer mehr von meinem Speiseplan und setze neue Lebensmittel darauf. 
 
Ich habe schon die allertollsten Phasen und Experimente hinter mir. 
Aktuell bin ich also bei vegan, bzw. pflanzenbasiert - dabei kein weißes Mehl, kein Zucker und keine veganen Fleischersatzprodukte oder überhaupt Fertigprodukte - mit Ausnahmen. 
 
Das Ganze möchte ich unbedingt noch ergänzen durch Intervallfasten. 
Ich bin komplett vom Intervallfasten überzeugt, halte es aber nicht durch. 
Jeden, wirklich jeden Abend, verwandle ich mich in das Fressketier und begebe mich auf Nahrungssuche im Haus. 
Meinem Mitbewohner habe ich aus diesem Grund schon eine sehr schöne, vor allem abschließbare Metallkiste geschenkt, nachdem ich ihm immer und immer wieder seine Süßigkeiten und Chips weggefuttert, neu gekauft und erneut weggefuttert hatte.
 
 Gefahr erkannt und Gefahr gebannt ... 
 
Aber leider schaffe ich es auch mit vernünftigen Lebensmitteln wie Tofu, Obst, Hülsenfrüchten und Co abends meine Lebensmittelkosten, Kalorienverbrauch und meinen Blutzucker in schwindelerregende Höhen zu treiben. 
 
Dem gedenke ich also einen Riegel (samt Zeitschloss) vorzuschieben ... 
 
 
 

Mittwoch, 24. Juli 2013

Tag 18 und 19 meiner vegan Challenge

So, das "for fit" habe ich nun weg gelassen, denn ganz ehrlich:
ich habe seit Tagen nicht mehr in das Kochbuch hineingesehen und bleibe einfach nur vegan.
Ok, ja, bis auf den (wahnsinnig leckeren) Milchkaffee vom Sonntag.

Montag entdeckte ich dann gelbe Zucchini in der Gemüseabteilung und verarbeitete sie umgehend zu Spaghetti:
Teilweise werden die übrigens super lang und man muss sie durchschneiden - hätte ich nicht gedacht.
Erst war ich etwas geizig und überlegte, ob ich nun wirklich dringend einen Spiralschneider brauche, aber seither gibt es bei uns dauernd Salate mit zu Spiralen verarbeitetem Gemüse.
So eine Art Spaghetti-Gurkensalat oder so, ist einfach witzig.
Und auch Kartoffeln lassen sich damit zu witzigen Beilagen verarbeiten - allerdings nicht wirklich kalorienarm, wenn man die Spiralen dann fritiert (aber lecker ...)



Montag Abend war ich dann mit den Hunden am See.
Als die beiden mit dem Baden fertig waren und ich sie wieder ins Auto setzen wollte, kam prompt eine Familie mit kleinen Kindern.
Die Eltern waren sehr sehr seltsam:
sie wollten eher nicht, dass meine beiden klatschnassen Hunde ihre Kinder anfielen
die wissen gar nicht, was ihnen da entgeht ... sehr erfrischend, kann ich nur sagen.
Alle waren gartenpartytauglich gekleidet ...
Ok, hilfsbereit griff ich beiden Hunden ins Halsband.
Dumme Idee ...
Coffee und Knut sind zwar die liebsten Labbis der Welt und wissen gar nicht, dass sie beißen können, aber dafür haben sie Kraft.
Viel Kraft.
Und eines der Kinder wollte nun doch einen klatschnassen Hund knuddeln.
Es ging in die Hocke und lockte mit einem knisternden Irgendwas.
Knut ging ab wie eine kleine Rakete.
Immerhin hing ich noch einen Sekundenbruchteil in seinem Halsband und lag im nächsten Moment dann komplett auf ihm.
*platsch*
Coffee nutzte die Gunst der Sekunde, erbeutete das knisternde Etwas und brachte ihre Beute schnell im See in Sicherheit.
Knut robbte unter mir ins Freie und wedelte, was das Zeug hielt.
Hunde lieben strenge Erziehung und er fand die Strafe, dass ich mich bäuchlings auf ihn geschmissen hatte, wohl absolut angemessen für sein Fehlverhalten.
Tja, und ich lag bäuchlings im Dreck und versuchte herauszufinden, ob noch all meine Körperteile vorhanden und mit dem Rumpf verbunden waren.
Schmerzen hier, da und dort kündeten vom Vorhandensein - einzig mein Kreislauf schien auf der Flucht zu sein.
Der Familienpapa wollte mich wieder in die Senkrechte zerren, aber mir war eher danach, noch ein wenig auf dem Boden zu bleiben.
Derweil spielten 3 schlammige Kinder mit 2 patschnassen Labbis.
Die Mutter schwankte noch einen Moment.
Ich sah ganz deutlich, dass sie überlegte, mir den schönen Satz an den Kopf zu werfen, dass man sich keine Hunde anschaffen sollte, wenn man damit nicht umgehen könnte (ein Lieblingssatz aller Nicht-Hundehalter, die es schier widerlich finden, auch nur an den Füßen beschnüffelt zu werden (ok, die Schritt-Schnüffelei finde ich selbst doof))
Da ihre 3 Kinder aber wohl auch nicht immer das tun, was sie sagte - insbesondere, wenn es um saubere Partykleidung ging, sah sie davon ab.
Die Kinder hatten nun auch den tollen blauen Schwimmball entdeckt und warfen ihn möglichst weit in den See, während der Familienpapa sich genau nach der Rasse der beiden erkundigte.
Labrador Retriever - Labbis genannt.
Herrliche Hunde.
Und eigentlich sehr gehorsam.

Egal ... als ich wieder daheim war, habe ich auf meinem Körper großzügig Bepanthen, Traumeel und ein paar Eisbeutel verteilt.
Mein linkes Schienbein sieht wie die Nase eines Mandrills aus - mein rechter Unterarm dafür wie der Hintern eines Pavians.
Und Knut wedelt ...

Tag 19 habe ich mich dann leise ächzend von Smoothies ernährt.
Diesen Erdbeer-Melonen-Smoothie hier kann ich nur empfehlen!

Dienstag, 23. Juli 2013

Tag 17 der Vegan for fit Challenge

Tag 17 war der Sonntag, der seinem Namen sehr gerecht wurde.
Es war sonnig, sonnig, sonnig.
Um 16 Uhr fuhr ich zu einer Freundin.
Da sie gerade erst aus dem Urlaub gekommen war und sich ayurvedisch ernährt, hatte ich vorgehabt, vorher für mich zu kochen und sie pappsatt zu besuchen.
Aber dann hatte ich schlicht und ergreifend überhaupt keinen Hunger.
Gerade mal der Apfel-Kiwi-Shake fand Gnade bei meiner Appetitlosigkeit
und wurde von mir gleich zweimal zubereitet - geht ja auch einfach zu schnell und einfach.

Für den Fall einsetzenden Hungers habe ich mir einfach Chili-Bohnen und Nudeln eingepackt. Das wäre schnell gemacht.
Ich fand mich so clever, bis sie mich mit den Worten:
ich habe dir schon mal eine Kanne Kaffee gekocht!, begrüßte.
Sie hat sogar extra für mich Agavensirup da - aber natürlich keine Sojamilch.
Und weil meine Gedanken so ums Essen gekreist waren und ich in letzter Zeit viel weniger Kaffee trank, hatte ich den natürlich ganz vergessen und keine Sojamilch eingepackt.
Ich habe Milch bei der Tankstelle geholt!, sagte sie.

Ok ... #fail ... kurz darauf saß ich in ihrem Garten und trank eine Tasse Milchkaffee.
Ich sage Euch was: sie schmeckte göttlich!
Der letzte Kaffee, der so göttlich schmeckte, wurde mir in Paris serviert.
Dort war ich mit meiner Tochter, das Wetter war toll und wir hatten einen traumhaften Blick auf den Eiffelturm.
In der Nacht zuvor waren wir zum Mitternachtsblinken auf der obersten Plattform gewesen, sind dann noch zum Arc de Triomphe gewandert mit Schaufenstergucken auf den Champs ...
Mit anderen Worten: wow!

Und jetzt saß ich in einem nordischen Kuhdorf in einem Garten, hinter dem leider eine stark befahrene Bundesstraße liegt und dieser Kaffee schmeckte ohne Eiffelturm ebenso spektakulär gut.

Ja, das mag an der Milch gelegen haben.
Natürlich könnte man nun sagen: dann trink' deinen Kaffee doch halt wieder mit Kuhmilch!
Aber ... wenn ich ihn immer mit Kuhmilch trinke, bedarf es eines Eiffelturms, damit er so spektakulär gut schmeckt!

Irgendwo in meinem Hinterkopf ist die Entscheidung längst gefallen, den Kaffee auch künftig daheim mit Sojamilch zu trinken.
Spätestens seit selbst die Biomilch "länger haltbar" ist, oder wie sonst die steigende Wertlosigkeit eines Nahrungsmittels umschrieben wird ... hängt mein Herz eh nicht mehr an der Milch.
Das Geschwafel der Lebensmittelproduzenten ... "das Wertvollste aus einem Liter entrahmter Milch" - tja, das Wertvollste an der Milch steckt im Rahm ... daher ist das Wertvollste aus entrahmter Milch vergleichbar mit dem Wertvollsten aus einem bereits verspeisten Apfel ... viel Spaß mit dem Kerngehäuse ...

Sonntag, 21. Juli 2013

Tag 16 der Vegan for fit Challenge

Gestern ist es mir dann tatsächlich gleich mal einen Tick schwerer gefallen, vegan zu bleiben.
Tagsüber alles kein Problem.
Selbst als ich den leckeren Johannisbeerkuchen, den ich Freitag gebacken hatte für den Segelflugplatz in handliche Stücke schnitt, konnte ich gut widerstehen, mehr als ein kleines Stück vom Kuchenrand zu probieren.
Das mag daran liegen, dass man mich mit Johannisbeerkernen jagen kann ;-)

Als ich aber abends gerade noch auf meinen Sohn wartete und danach nur noch ins Bett fallen und schlafen wollte, klingelte das Telefon und eine freundliche Schaffnerin teilte mir mit, dass mein Sohn gerade wieder mal Anteile des mütterlichen Erbguts ausgelebt hatte.
Sein prall gefülltes Portemonnaie war nun auf dem Weg nach Heide, aber auf dem Rückweg könnten wir es dann um Mitternacht wieder an unserem Bahnhof, bzw in der Bahn, abholen.
Ach, es war schon niedlich, als mein etwas aufgelöster Sohn bei seiner Rückkehr dann mit Panik in der Stimme fragte, ob ich wüsste, was ihm passiert sei.

"Hast du mal wieder dein Portemonnaie verloren?", fragte ich tödlich gelangweilt.

Hach ja, lange nicht mehr gefühlt, diese Macht der allwissenden Mutter :)

Aber nun hieß es wach bleiben, bis Mitternacht.

Mein Sohn machte sich also die nächste Tiefkühlpizza heiß - ein kulinarisches Wunderwerk aus dem Hause Dr.Oetker
Pizza Lahmacun Style

Wirklich, wirklich nichts, was mich reizt, sondern nur ein Stück gefrorene Mutterliebe ...
Will sagen: so etwas kaufe ich nun wirklich nur für meinen Sohn.
Aber als er sich dann die Pizza in den Garten holte, litt ich unter vermehrten Speichelfluss und sabberte leise leidend vor mich hin.
Ich wollte ganz klar Fertigpizza.
Mir stand der Sinn nach Säurungsmitteln, Dinatriumdiphsophat, Backtriebmitteln, Natriumhydrogencarbonat, aufgeschlossenem Pflanzeneiweiß, modifizierter Stärke, Milcheiweiß, Dextrose, Gerstenmalzextrakt und ... Aroma
Und so ein Zufall:
genau diese Bedürfnisse hätte ein Stück Pizza gestillt!
...

Glücklicherweise war mein Sohn aber so rücksichtsvoll, mir von der Pizza - allein zu meinem Wohl! - nichts abzugeben und sie schnell herunter zu schlingen, damit ich nicht so lange leiden musste.

Glücklicherweise hatte er vor dem sehr gründlichen Aufheizen des Ofens auch den restlichen Johannisbeerkuchen nicht herausgenommen, sondern samt Plastik-Tortenheber eingeäschert, so dass mich auch der Kuchen nicht in Versuchung führen konnte.
Auch die Hühner sind eher skeptisch, was die dunklen Kuchenreste angeht ...

Ja, man kann sagen, dass mein Sohn gestern einen armen Teilzeit-Veganer erst in Versuchung geführt und dann gerettet hat.

Übrigens habe ich am Bahnhof dann nicht dem kleinen Impuls nachgegeben, der da schrie:
los, fahr nach hause!
als er auf die einfahrende Bahn wartete.

Ich bin zwar sicher, dass vor meinem über 1.90 Baby eher die anderen Kreaturen der Nacht Angst gehabt hätten, als dass ihm etwas passieren könnte, aber selbst übelster Fertigpizzen-Entzug kommt nicht gegen die Glucke in mir an.

Samstag, 20. Juli 2013

Tag 15 der Vegan for fit Challenge

Gestern ist also mein Sohn wieder nach hause gekommen und ich habe nach seinen Vorlieben eingekauft.
Käse, Milch, Tiefkühlpizza und Schokomüsli.

Es gibt Entscheidungen, die muss man für sich selbst treffen und so würde ich mich gar nicht an ein
"ach, übrigens, wir sind jetzt Veganer!"
heranwagen.

Ich würde auch schlicht auf etwas über 1,90 m Widerstand stoßen.

Wobei ich mich an eine lustige Diskussion auf einer Grillparty erinnere, bei der eine
"wir sind Veganer!"-Familie mit ihren Kindern war.
Ein anderer Gast fragte recht provokant, woher sie das denn wüssten, denn das eine Kind konnte zwar schon ganz großartig kauen, aber keinesfalls sprechen.
Also, Mama, Papa, tata ... und so konnten wir alle verstehen, aber
ich bin ein Veganer!
eher weder in Bild noch in Ton.
In Bild nicht, da die Blicke des Kleinen auf die Bratwürste deutliche Worte der Gier sprachen.

Nun, abends machte mein Sohn seine Pizza heiß.
Ich hatte mir extra Nudeln mit Linsen und Erdnüssen übrig gelassen, aber als er dann seine Pizza aß, fühlte ich lediglich eine diffuse Angst, statt "auch!"-Gier.

Wer die latente Angst einer Mutter vor einem Jungen mit einer Pizza nicht versteht,
hat entweder keinen Sohn
oder keine Möbel und Heimtextilien an denen man hängt ...

Meine Nudeln fielen mir erst wieder ein, als wir noch ein wenig draußen saßen und die Henne mit ihrem Küken um mich herumwuselte.
Sie steht auf lackierte Fußnägel.
Die hat sie sozusagen zum Fressen gerne.
Um mir ihren Schnabel also von den Zehen zu halten, servierte ich ihr und dem Küken meine Nudelreste.
Besser als Fernsehen:
Hühnern beim Spaghetti-Fressen zuschauen.
Zu gut!

Der Gesunkene Appetit kann mit dem heißen Sommerwetter zu tun haben
Es liegt aber ganz sicher nicht daran, dass mir "immer nur vegan" daheim nicht schmeckt.


Freitag, 19. Juli 2013

Tag 14 der Vegan for fit Challenge

Ich mache übrigens nicht wirklich die Vegan for fit Challenge, wenn ich ehrlich bin ...
Das Kochen ist bei mir derzeit sehr sehr nebensächlich und meine Challenge habe ich auf
30 Tage vegan leben
umgestellt.
Nicht aktiv - eher passiv ...

Gestern bekam ich eine augenzwinkernde Nachfrage, was denn eigentlich meine Diät macht.
Macht nichts :)

Wenn einem das Leben mal wieder in den Allerwertesten tritt, ist es mit unter ganz hilfreich, dass dieser gut gepolstert ist ...

Eine Pizza ersetzt 2 Stunden Schlaf,
Schokolade hilft mir beim Denken
... manchmal bin ich ganz froh, dass ich mit Kochen, Essen und Genießen so einiges kompensieren kann.

Gelegentlich wird das aber zum Selbstläufer:
man guckt in den Spiegel und muss dringend essen um diesen Anblick zu überstehen ...

Jeder kompensiert irgendwie und ich habe ja schon versucht, auf Sexsucht umzuschwenken.
Klappt nicht ... beim Anblick der meisten Männer ziehe ich dann doch einen leckeren Eintopf vor.

Und so habe ich in den letzten beiden Wochen immer rund um mich herum gefuttert und die Waage gemieden.
Heute bin ich dann doch mal draufgehopst und habe nicht schlecht gestaunt,
denn 2 Kilo sind weg.
Ich hatte mich am letzten Tag vor dem Einstieg in mein veganes Abenteuer noch gewogen.

Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, da ich zB gestern gegen Mitternacht noch ein Schälchen Vanille-Sojajoghurt mit frisch gekochter Konfitüre gefuttert habe.

hm hm hm ... mal schauen, wie das weitergeht.

Heute Abend kommt mein Sohn nach hause.
Fleisch ist sein Gemüse ...
Mal gucken ob es mir gelingt, meine gierigen Fingerchen von den Sohn bestimmten Inhalten des Kühlschranks zu lassen.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Tag 13 der Vegan for fit Challenge

Gestern war Tag der Johannisbeeren bei mir und so habe ich ganz vegan und gesund Unmengen schwarzer Johannisbeeren verspeist.
Lecker.
Und Konfitüre, Likör und Essig aus schwarzen Johannisbeeren angesetzt.

Das Kochen bestand dann wieder nur daraus, dass ich Nudelwasser aufsetzte und mir dazu eine krude Mischung aus stückigen Dosentomaten, Bohnen, Linsen und Erdnüssen zauberte.


Die Sache mit dem flockigen Kaffee scheint übrigens eher an den einzelnen Sojamilch-Paketen, denn am Kaffee zu liegen.
Mal flockt die Sojamilch im Kaffee, mal tut sie es nicht.
Aber da sie sich immer wieder glattrühren lässt, stört es mich nicht mehr.
Dann rühre ich eben.

Ich glaube fast, dass ich bei der Sojamilch bleibe, wobei ich keine echten Vorteile benennen könnte.
Reines "besser"-Gefühl.

Überhaupt kann ich keine magischen Vegan-Wirkungen auf mich feststellen.
Es macht Spaß was Neues auszuprobieren, schmeckt lecker und macht daheim so viel weniger Umstände, als ich je erwartet hätte.
Aber weder purzeln die Pfunde, noch kann ich von klarem Teint schwärmen.

Aber ich trinke deutlich weniger Kaffee - nicht, weil er weniger gut schmeckt, sondern weil mein Bedürfnis nach Kaffee schlicht stark gesunken ist.

Haut ... vermutlich Zufall, aber seit ein paar Tagen verfüge ich über eine Körperregion, die entfernt an Streuselkuchen erinnert.
Evtl. genau so zufällig kann ich aber seit Neuestem auch regelmäßig wieder durch beide Nasenlöcher atmen.
Kann aber auch am Wetter und den erfolgten Strandbesuchen liegen - beides fördert diesen Effekt.

Ich hoffe, das Gestreusel geht und das freie Atmen bleibt ... wir werden sehen ...

Vegan essen in Flensburg

Hier also Tag 12 meiner 30 veganen Tage.

Erneut musste ich feststellen, dass es weniger Spaß macht, vegan unterwegs zu sein, als vegan daheim zu kochen.
Ich hatte schon extra im Internet herum gestöbert, wo ich denn vegan speisen könnte.

Zum einen wurde mir die Eisdiele Eiszeit empfohlen, die am Holm vorne, direkt am Markt zu finden ist.
Dort gibt es veganes Eis - Sojaeis.
Ja ... und zwar genau eine einzige Sorte gab es.
Schokolade
Mit kleinen Eiskristallen drin, die eher kein Zeichen für tolles Eis sind.
Ansonsten sah da alles lecker und verlockend aus, aber ok, ich blieb brav bei Soja-Schokoladeneis.
Mich entschädigten die Möwen mit ihrem Gesang.
Städte, die von Möwen beherrscht werden, liebe ich, weil sie einfach nach Urlaub klingen.

Später bummelten wie dann weiter und gelangten auf die Art auf die Rathausstr. bei der sich das Restaurant Kamasutra befinden sollte.
Mittlerweile ist dort das Shalimar.
Es war sehr lecker, aber war es vegan?
Der Kellner meinte freundlich, er könne es vegan zubereiten ... aber ich weiß nicht recht, ob er es denn auch tat.
Im Grunde meines Herzens war mir das auch sehr schnuppe.
Es war sehr lecker und die einzige Quelle, die das "vegan" in Gefahr gebracht haben könnte, wäre das Bratfett.
Mein Wissen über die indische Küche ist sehr gering, allerdings bin ich ein großer Fan von Ghee, oder Butterschmalz.
Damit kann man fantastisch braten, ohne Gespritze, dafür mit mildem Buttergeschmack.

Ich hatte ganz wirklich keine Lust, noch dreimal nachzufragen, ob veganes Bratfett benutzt wurde.
Da wird es mir zu krampfig.
Für die 30 Tage jetzt ist es ok, aber danach werde ich bestimmt nicht dem Bratfett auf die Spur gehen.

Meine Kinder sind beide aus dem Alter heraus, in dem ich das Nerven sozusagen als heilige Mutterpflicht am Hals hatte.
Am Wochenende lag ich mit einer Freundin am Strand.
Wir beide kennen uns aus dem Geburtsvorbereitungskurs, also die kompletten Phasen der Mutterschaft hindurch.
Vor uns ging eine Familie ins Wasser und Sekunden später folgte die Mutter lautstark ihrem pädagogischen Auftrag, schützte die Kinder mit vielen Worten und Geplatsche vor Quallen, Sonnenbrand und hielt die Brut davon ab, sich gegenseitig zu ertränken.
Dabei setzte sie auf einige beliebte pädagogische Tricks:
schrille Stimme, hohe Lautstärke, häufige Wiederholungen

Hach, sagte ich zu meiner Freundin:
ist es nicht schön, dass wir das hinter uns haben?

Ja, die Kinderjahre sind um und wir befinden uns nun in der Phase der Mutterschaft, in der wir uns dem Vergnügen widmen können:
peinlich Sein!

Und da fange ich ganz bestimmt nicht an, als Veganer zu nerven oder mich in meiner Freiheit einzuschränken.
Eine reiche Auswahl in der Eisdiele ist für mich ein ganz elementares Stück Freiheit!

Daher - ich kann mir vorstellen, nach den 30 Tagen dann tatsächlich Teilzeit-Veganer zu sein.
Unproblematisches häufiges daheim Veganer sein.
Durchbrochen von käsigen oder fischigen Phasen oder auch schierer Fleischeslust.

Hugh!

Dienstag, 16. Juli 2013

Tag 11 der Vegan for fit Challenge

Heute ist mir sehr klar, dass ich keine Veganerin werde.
Ich finde es nämlich schlicht seltsam, mich über irgendwas zu definieren, was ich nicht esse und mir selbst ein "darfst du nicht!"-Korsett zu schnüren.
Lasst die Umkehrschlüsse weg - es heißt nicht, dass ich (alle) Veganer seltsam finde.
Viele haben einfach nur eine Riesenfreude daran, nicht tierische Wege zu finden, lassen ihre Mitmenschen aber komplett in Ruhe.

Ich vermute, dass die Veganer, die das Bild der Veganer so negativ prägen eine kleine, aber nervige Minderheit sind.
Um mir die Freude an der Vegan-for-fit-Facebook-Gruppe nicht nehmen zu lassen, bin ich dazu übergegangen sämtliche "Besser-Veganis" zu blocken.
Bei 1.60 m Körpergröße, ist es mir noch nie gelungen, über irgendwas drüber zu stehen.
Nein, ich lasse mich schnell verführen, meine Gedanken genau um die Leute kreisen zu lassen, die mir am wenigsten bringen.
Aber nach über 40 Jahren Erfahrung mit mir selbst, habe ich Wege gefunden, dies zu umgehen ...

Auch habe ich mich schlicht aus der aktiven Weltrettung zurückgezogen und benutze seit einiger Zeit sogar buntes Klopapier, statt mir mit grauem Danke den Allerwertesten ... Ihr wisst schon.

Meine Zukunft kann ich mir so vorstellen, dass ich in einem Restaurant freundlich frage, was für vegane Köstlichkeiten sie auf der Karte haben, diese kurz zu überdenken und mir dann, wenn mich nichts reizt, ein blutiges Steak zu bestellen.
"Einmal Tofu-Burger mit Extra-Speck, bitte!"

Aber noch befinde ich mich in den 30-Vegan-Tagen, die ich nun einfach mal durchziehen möchte.
Kann gut sein, dass ich zB bei der Sojamilch im Kaffee bleibe.
Und mal schauen, was ich noch so für mich finde.

Dennoch habe ich heute wieder kein Foto für Euch, da ich gestern ohne Plan B einkaufen war.
Ewig lagen Hokkaidos im Gemüseregal, aber genau gestern waren sie weg, wo ich doch die Kürbispommes ausprobieren wollte.
Ich improvisierte also und machte mir Vollkornspaghetti mit einer Sauce aus Chili-Bohnen und stückigen Dosentomaten.
Daheim interessierte mich, ob meine Chili-Bohnen überhaupt vegan waren.
Man weiß ja nie, ob Saucen nicht mit Gelatine, Schweineborsten oder anderem Abfall aufgepeppt werden.
Dabei fand ich die Seite das ist drin, die mir sehr nützlich erscheint.
Bei Interesse einfach mal "herumspielen".
Man kann auch einfach den Begriff "vegan" eingeben und sich alle 19184 Treffer anschauen ... habe ich natürlich nicht gemacht, aber dennoch schnell heraus gehabt, dass meine Bohnen vegan waren.
Sicherheitshalber habe ich das erst nach dem Essen gecheckt, da ich a) hungrig war und b) kein Opfer der eigenen Pedanterie werden wollte.

Und heute werde ich zum Essen eingeladen.
Ganz unauffällig habe ich vorher gegoogelt, ob und wo es im betreffenden Ort Veganes gibt und dann genau das Restaurant vorgeschlagen.
Ich finde mich echt clever (und bildschön, super nett und viel zu bescheiden).
Auch eine Eisdiele mit veganem Angebot ist erreichbar - mal schauen, ob ich uns die auf den Weg legen kann.

Montag, 15. Juli 2013

Tag 10 der Vegan for fit Challenge

Nachdem mein Besuch gestern abgereist ist, galt es all die Dinge zu vernichten, die nicht in meine Vegan for Fit Challenge passen.
Natürlich habe ich sie aufgegessen ...

Ich bin dabei absolut vegan geblieben, keine Angst, denn mein Gast war so nett gewesen, sich noch einen Schwung Brote mit dem Besucher-Käse für die lange Bahnfahrt zu schmieren, so dass er mich nicht in Versuchung führen konnte.
Hätte er aber auch nicht, glaube ich.

10 Tage vegan und ich staune, denn ich vermisse eher gar nichts.
Allerdings auch keine Pfunde auf der Waage.

Mittags schmierte ich mir ein paar Brote mit Erdnussmus und belegte dies mit Tomate.
Sehr lecker und natürlich absolut nicht kalorienarm.

Abends experimentierte ich mit Soja-Kakao und Amaretto.
Ebenfalls sehr lecker, aber noch viel weniger kalorienarm und mit leichten Kopfschmerzen im Abgang.

An den vielen Bildern vom Leuchtturm in Westerhever und dem Kitesurf World Cup St. Peter Ording habt Ihr evtl. bemerkt, dass ich den Zustand der Knipsenlosigkeit relativieren konnte.
Daher werde ich auch gleich mal im Kochbuch wühlen, welches vegane Gericht ich mir heute zubereite.

Irgendwas ohne Amaretto, denke ich mal ...

Sonntag, 14. Juli 2013

Tag 9 der Vegan for fit Challenge

Gestern waren wir in Westerhever.
Der Name sagt weniger, als sein Leuchtturm ...


Bevor wir zum letzten Parkplatz vor dem Leuchtturm fuhren, hielten wir beim Landhotel Kirchspielkrug um uns für die lange Wanderung zum Wasser zu stärken.

Mein Gericht war schnell gefunden, denn die Auswahl unter dem Punkt "ganz ohne Fisch und Fleisch" war übersichtlich.
Es gab eine Gemüseplatte mit gebackenem Schafskäse und Kartoffelrösti.
Und Gemüsecurry mit Kochbananen und Kokosmilch.

Au ja, Kochbananen ...
Auf dem Weg zum Meer hatten wir noch Scherze gemacht, denn vor Jahren hatten wir in Heringsand Urlaub gemacht, der ganz unglaublich ökologisch sein sollte. Für Abends wurde ein vegetarisches 3-Gänge-Menü versprochen. Zu 2 Müttern und 4 Kindern machten wir dort also 2 Wochen Urlaub und es wurde leider nicht wirklich entspannend.
Die Krönung war die allabendliche 3-Gänge-Folter, die selten pünktlich begann. Dann lag gerne mal ein Stündchen Pause zwischen den Gängen und wenn wir die Kinder doch noch mal zur Rückkehr an den Tisch bewegen konnten, wurden sie mit Köstlichkeiten wie einer Spinatsuppe mit Ananasstücken und Bananenstücken belohnt, die so ziemlich aussah wie das, was die Rinder auf den Weiden hinterlassen. Das Ganze läuft bei uns unter "Spinatsuppe mit ganzen Bananen"
Egal

Ich bestellte also das "Gemüsecurry mit möglichst wenig Bananen", während meine Freundin die Gemüseplatte wählte.
"Du darfst ruhig Fisch oder Fleisch essen!", sagte ich.
"Ich weiß, aber ich will nicht!", war die Antwort.
Ok, ja, wir waren schon mal dort gewesen und ich hatte ihr etwas besonders Gutes tun wollen mit meiner Salzlamm-Empfehlung.
Bisher immer köstlich, schmeckte es an diesem Tag tatsächlich eher gar nicht.

Aaaaaber ...
... unser Essen kam.
Ich jammerte beim Anblick unserer Gerichte noch mal maulig
"ich wünschte, ich wäre Vegetarier!"
tunkte den Löffel in mein Curry ... und zog alle Lästereien zurück.
Doch ja, das Gemüsecurry war lecker.
So richtig!

Samstag, 13. Juli 2013

Trinken Veganer weniger Kaffee?

Heute ist es mir dann aufgefallen:
meine Lust auf Kaffee ist drastisch gesunken.

Ich in eine echte Kaffeetante und trinke am Tag locker 1.5 Liter Kaffee.
Ein halbes Literchen zum wach Werden, ein halbes Literchen am späten Vormittag und ein halbes Literchen am Nachmittag.
Lecker!

Da ich meinen Milchkaffee mit fettarmer Milch und Agavensirup mag, habe ich fast immer Milch und Sirup bei mir und/oder Freunde die mir Gutes wollen, haben extra für mich meinen Sirup im Haus.
Das finde ich soooo lieb!

Als ich gerade die Strandtasche von gestern für heute neu gepackt habe, fiel mir die kleine Flasche in die Hände, in der ich Sojamilch dabei hatte.
Wir haben nachmittags gar keinen Kaffee getrunken.
Auch am späteren Vormittag nicht.
Und meine erste Tasse Kaffee stand noch Viertel voll in der Küche.

Ich ließ die letzten Tage mal Revue passieren und kann mich nicht erinnern, wann ich den letzten Nachmittags-Kaffee getrunken habe.
Lustig.
Das ist keine bewusste Entscheidung gegen Kaffee - da ich über Jahrzehnte solche Mengen getrunken habe, macht mich Kaffee auch nicht nervös oder wach.
Ich kann vor dem Schlafengehen problemlos ein Red Bull oder ähnlichen Blödsinn trinken.
Einzig Koffeeintabletten haben noch den "Hallo!Wach!"-Effekt auf mich.
Aber ich MAG Kaffee.

Eigentlich.
Mal schauen - vielleicht liegt es auch einfach am Sommerwetter?

Tag 8 der Vegan for fit Challenge

Gestern war wieder ein "Veganer unterwegs"-Tag und ich wurde gleich zweimal überrascht.
Mittag waren wir in Kiel.
Bis zur nächsten Fähre nach Laboe war noch sehr reichlich Zeit und so beschlossen wir eine Kleinigkeit zu essen.
Direkt am Anleger befindet sich ein Vapiano.
Eine Fast Food Kette der gehobeneren Art, in die wir öfter gehen, da sie die Bedürfnisse unserer Familie komplett abdecken.
Von "hinreichend Junk" bis vegetarisch und hinterher sehr lecker Kaffee ist alles da.
Nudeln, Salate, Pizza.
Ich hoffte auf "irgendeinen kleinen Salat", sozusagen die No 45 des Vapianos und musste feststellen, dass ich Auswahl hatte.
Faszinierend!
Ich suchte mir Nudeln mit Tomate und Salbei aus und wagte sogar, den Schau-Koch zu fragen, ob dies vegan sei.
Er nickte fröhlich und legte mit dem Kochen los.
Am Ende griff er zum Parmesan. "Keinen Parmesan, bitte", sagte ich.
Er rieb fröhlich los und fragte "Was?"
"Nicht so viel Parmesan!", passte ich meine Bitte den Gegebenheiten an und sah ihn fröhlich weiter reiben.
"Ist Parmesan vegan?!", fragte meine Freundin.
"Ach", zuckte ich mit den Achseln ... ich hatte es versucht und gut ... immerhin mag ich Parmesan ja eigentlich.
Der Koch rieb und rieb und dann gab er diese Portion ganz jemand anderes.
Fast hätte ich einem Fremden die Parmesanration gekürzt ...
Meine Nudeln blieben eine Parmesan freie Zone und schmeckten wunderbar.

Nach einem einfach wundervollen Strandnachmittag in Laboe begaben wir uns in mein Lieblingsrestaurant.
Das Ocean-Eleven
Wer mal in die Nähe kommt (also alles nördlich von München), sollte unbedingt mal dort essen gehen
... außer ...
er ist gerade Veganer ...
Dort ist es wirklich wunderbar, bei jedem Wetter.
Tolles Ambiente, tolles Essen, tolle Angestellte :)
Ich mag Restaurants, die auf den Damentoiletten Deo, Tampons und Handcreme deponieren - genau so eines ist das Ocean Eleven.
Und das mit vollem Blick aufs Meer.
Ach, herrlich ...
... außer ...
man ist gerade Veganer.

Während meine Freundin einen gar köstlichen Fisch bestellte, empfahl mir die Kellnerin einen "schönen Salat".
Hm ... ok ... mit Balsamico-Dressing?!
Ne, im Balsamico-Dressing ist Ei!
Es war ja sehr nett, dass sie darauf hinwies, aber warum ist im Balsamico-Dressing Ei?
Als "Emulgator".
Ok, selbst zu komplett ernährungssorglosen Zeiten habe ich das Dressing ohne Ei gemacht, aber Essig Öl ist ja auch toll zum Salat
*grummel*

Meine Freundin lobte ihren Fisch, ich kaute mich eher missmutig durch den Salat.
Rohe Paprika UND rohe Möhren. (und noch mehr, natürlich)
Nicht meine Kombination.
Beim Zahlen kicherte die Kellnerin fröhlich, ob ich denn jetzt auch satt geworden wäre.
Nö, war ich nicht.

Der Caipi aus der Strandbar zauberte aber wieder ein Lächeln in mein Gesicht.

Ich denke nur, so ein wirklich rundum durchdachtes, tolles Restaurant könnte relativ problemlos 1 2 3 Veganer beglückende Gerichte mit einführen. Wäre wenig Aufwand und die müssten einfach mal schauen, auf wie vielen Seiten sich glückliche Veganer über das Vapiano äußern.
Mega!
(voll der Hammer!)
(und so)

Glückliche Veganer neigen dazu, ihr Glück online mit möglichst vielen anderen Veganern zu teilen - so was von kostenloser Werbung. Ich glaube, das würde ich "mitnehmen", wenn ich ein Restaurant hätte.

Freitag, 12. Juli 2013

Tag 7 der Vegan for fit Challenge

Erwähnte ich schon, dass es mich nicht zum Kochen motiviert, wenn ich keine Knipse habe?
Faszinierend finde ich aber, dass ich nach nur 6 Tagen dann schon eine Art Routine habe um an veganes Fast Food zu kommen.

Also:
Grundlage ist immer eine Dose stückige Tomaten.
dazu eine Dose Kichererbsen
dann Salat kleinschnibbeln
Amaranth Pops, gehackte Mandeln, schwarze Oliven und/oder Tofu mit rein
würzen
fertig
macht satt und glücklich

Eigentlich wollte ich gestern Abend dann eine Freundin vegan bekochen, die für ein paar Tage hier ist.
Als ich das Haus verließ, hatte ich aber die Wahl zwischen
a) sehr pünktlich am Bahnhof sein
b) einkaufen
Ich entschied mich für die Pünktlichkeit und schlug dem Gast dann einen Besuch beim örtlichen Thailänder vor.
Mein Dörfli mag ein Kuhkaff sein, aber der Thailänder ist sooooo lecker!

Seine Zielgruppe sind aber eher nicht "die Veganer", wie ich feststellen musste.
Ich nahm die Nummer 45.
Das einzig vegane Gericht unter den 4 vegetarischen Gerichten.
Lustig, wie schnell man sich einer Gruppe zugehörig fühlen kann, denn bei ein paar Gerichten dachte ich doch so nebenbei:
es würde nun wirklich keine Mühe machen, hier eine Tofu-Alternative mit anzubieten.

Natürlich hielt ich meine Klappe und Nummer 45 war auch sehr lecker.

Aber doch ... die Karte ist geordnet nach
Gerichte mit Schwein
Gerichte mit Ente
Gerichte mit Garnelen
...
Gerichte mit Tofu wäre machbar.

Als die nette Kellnerin an unseren Tisch kam, erzählte ich ihr also ...
... dass meine Tochter gerade in Thailand ist.
Nein, nein, so weit, dass ich mich für Veganer-Interessen einsetze, bin ich doch noch nicht :)