Sonntag, 30. Juni 2024

Mittels Zeitschloss am Kühlschrank intervallfasten ...

Das mit den knackigen Überschriften muss ich wohl noch üben ...

Als ich das Zeitschloss bestellte, ging ich davon aus, dass ich dann abends vom Heißhunger gequält auf dem Sofa hocken und dusslige Serien gucken würde. Nun bin ich angenehm überrascht, dass dem nicht so ist.

Wobei ich aber auch erst zwei Abende hinter mir habe und es spannend bleibt, wie es weitergeht.
 

Gestern hätte ich das Schloss fast versehentlich für gleich 50 Stunden aktiviert und die chinesische Gebrauchsanweisung war wenig hilfreich, aus der 50 eine 5 zu machen.
Ich löste das Problem durch hektisches Drücken aller Knöpfe und hatte mit dieser Methode tatsächlich Glück. Hat man sonst eher selten ...
Zuvor hatte ich noch schnell alles in den Kühlschrank gestopft, was mich verführen könnte.

Der erste Abend kam und ich erwartete den üblichen Heißhunger, der aber ausblieb.
Gestern Abend das Gleiche: kein Heißhunger. 
Kein Fressketier, das verzweifelt an der Kühlschranktür rüttelt, keine unzurechnungsfähige Irre, die sich den Autoschlüssel schnappt und bei der Tanke Pizzen mit 8 verschiedenen Käsesorten, Chips und Limonaden shoppt.
Glücklicherweise ist es nie so weit gekommen, dass mich dieser ewige Fressflash am Abend je zur Nahrungssuche aus dem Haus getrieben hätte. (wobei ich dieses Problem damit lösen könnte, den Autoschlüssel mit im Kühlschrank einzuschließen - fällt mir spontan ein)

Das könnte jetzt der Beginn einer steilen Erfolgsgeschichte sein, aber nebenbei geht es mir aktuell lausig.
Ich bin ständig erschöpft, schwitzig und ungeduldig, um nicht zu sagen, reizbar.

Letzte Woche habe ich mir beim Hausarzt die Quartalsergebnisse abgeholt und die waren diesmal so grottenübel, dass man mir Insulin in Aussicht gestellt hat, wenn sich dies nicht bis zum Dezember bessert. Ich mache mich also mal wieder daran, die Titanic zu wenden.

Es dürften die aktuelle Hitze, mein beruflicher Stress und die Notwendigkeit in der Vergangenheit zu wühlen sein, die mich so bedrücken. Mit dem Gewühle bin ich ziemlich durch und der berufliche Stress wechselt sich ab morgen mit einer Woche Urlaub ab. An der Hitze kann ich nicht viel mehr tun. Wenn ich überlege, dass dies nur der milde Anfang des Klimawandels ist, wird mir Angst und Bange.

Immerhin regnet es heute auch und der Himmel ist düster grau, so dass nicht zu befürchten steht, dass gleich wieder die Sonne vom Himmel brennt und das regennasse Land in so eine Art subtropische Hölle verwandelt.

Mir ist sehr bewusst, dass ich absolut zur Zielgruppe der Hitzetoten gehöre. Immerhin habe ich den Vorteil, dass es mir bei Hitze so schlecht geht, dass ich gar nicht erst auf die Idee einer Bergwanderung oder ähnlicher Todesfallen komme. (auch sind hier die Berge eher selten)

Anfang Juni habe ich das Verschwinden von Dr. Michael Mosley mitbekommen, von dem ich zuvor nie gehört hatte. Ich bekomme bei Youtube - aus Gründen - bevorzugt Diätdokumentationen angezeigt und erfuhr nun, dass dieser Ernährungsexperte auf einer griechischen Insel eine Wanderung unternommen und nicht überlebt hatte, da er sich wohl verlaufen hatte. Wirklich tragisch. Vermutlich hat er seinen eigenen Gesundheitszustand vollkommen überschätzt. Natürlich habe ich mir dann umgehend eine Dokumentation von ihm angesehen und bei Amazon entdeckt, dass er ein Buch darüber rausgebracht hat, wie man Diabetes heilt. Mit einer 800 Kalorien-Diät am Tag.

Beinahe hätte ich das Buch bestellt (und zu all meinen anderen ungelesenen Diät/Diabetesbüchern gestellt)
Wenn es kein Hörbuch ist, komme ich eh nicht dazu, mich damit zu beschäftigen ... aber dann sagte ich mir, dass ich genug über gesunde Ernährung für Diabetiker weiß und die 800 Kalorien schlicht mit meiner Yazio-App berechnen könnte.
 
Gedacht, getan: gesund ernährt - und a) tagsüber prompt dauernd über 1.000 Kalorien verputzt und dann kamen b) noch die Abende dazu.
Ich glaube, auf die Art bin ich dann bei der Idee mit dem Zeitschloss gelandet ...
 
Die kommende Woche verbringe ich bei einer Freundin, deren Familie es wohl ungut fände, wenn ich abends den Kühlschrank abschließe ... darum hat das Zeitschloss ab morgen auch erst einmal Urlaub und ich werde mich erst ab der nächsten Woche wieder ernsthaft mit einem "Konzept" beschäftigen.

Das wird auch meinen mageren Mitbewohner freuen, der gestern vor dem gut verschlossenen Kühlschrank stand. Glaubt mir, ich hatte ihn durchaus sorgfältig darauf vorbereitet ... und glücklicherweise hatte er essbare Vorräte in seinem Zimmer gebunkert.

Aktuell wiege ich übrigens ziemlich exakt das Doppelte von ihm und bin auch mehr als doppelt so alt ...



















Sonntag, 23. Juni 2024

Das Zeitschloss für den Kühlschrank

Gestern Abend war so ein Abend, nach dem ich mich dann heute auf die Suche nach einem Zeitschloss für meinen Kühlschrank begeben habe. 
Menschen wie ich, die tagsüber durchaus vernunftbegabt sind und sich abends dann in Fressketiers verwandeln, wissen warum ... 
Nach wenigen Momenten der Suche, fand ich mich unversehens in ziemlich erotischen Gefilden wieder. Selfbondage?! 
Nope, ich gedenke nicht mich selbst in Ketten zu legen, sondern meinen Kühlschrank! 
"Selfbondage", also mich selbst zu fesseln, ist mein Anliegen nicht, denn ich möchte abends durchaus beweglich bleiben, nur essen möchte sollte ich eben nicht mehr. 
Überbleibsel aus den Jahren, als meine Kinder noch bei mir wohnten, ist ein recht großer Kühlschrank mit Doppeltür, die ich künftig abends mittels Vorhängeschloss zu verschließen gedenke.
 
Das Problem dabei: 
so lange ich den Schlüssel dazu habe, nützt ein Schloss rein gar nichts. 
Man findet übrigens keinen deutschen, soliden Anbieter eines solchen Schlosses und so bin ich nun gespannt, wann und was mir aus dem asiatischen Raum geliefert wird. Ich habe selbstredend NICHT bei TEMU oder so bestellt. 
Wer hätte gedacht, dass Amazon irgendwann mal so etwas wie die seriösere Alternative werden könnte? 
Ich nicht und so habe ich mein Prime gekündigt und zahle recht bewusst Versandkosten, damit ich nicht zu häufig dort bestelle.
 
Egal, grinsend unterwegs im Selfbondage-Bereich merkte ich, dass ich Lust hätte, wieder über meine Versuche zu berichten. 
Meine Versuche, die Monster zu bekämpfen, die meine Gesundheit und damit meine Lebensqualität bedrohen. 
 
Die da wären: 
Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Adipositas mit einem BMI > 40 

Glaubt mir, Fatshaming ist nicht mein Anliegen.

Ich liebe meinen Körper und bin ihm dankbar, dass er nach allem noch so zu mir hält. 
Noch kann ich alles tun, was ich tun möchte. 

Ich schreibe dies und grüble, ob das so stimmt.

Eine Freundin hat gerade eine Alpenüberquerung hinter sich gebracht und ich muss einräumen, dass mich dies auch reizen würde, ich dazu aber körperlich nicht in der Lage wäre. 
Wenn ich ehrlich bin, schränkt mich meine Gesundheit sehr wohl schon ein. 
So war ich vor kurzem eine Woche in Heidelberg und bin dort mittels Bergbahn, Bahn oder Bus gerne auf Berge/Hügel hinauf gefahren und dann wieder heruntergewandert, was deutlich machbarer war als das Gegenteil. 
Es wäre schon cool, Berge wieder hinaufzuwandern und sich dabei sogar noch unterhalten zu können. Aktuell spüre ich sogar bei einer Wattwanderung, wenn es bergauf geht ... 
Radfahren ist auch so eine Sache, die ich seit Jahren nicht ausprobiert habe um gar nicht erst feststellen zu müssen, ob dies überhaupt noch drin ist.
Früher mal - ganz früher - bin ich gerne Joggen gegangen - etwas sagt mir, dass ich meine Masse aktuell keinesfalls beschleunigen und auf meine Gelenke krachen lassen sollte. 
Diesen Blog hier hatte ich ursprünglich wohl 2013 eröffnet. 
Wäre ich damals dabei geblieben, mich hauptsächlich vegan zu ernähren, hätte ich mir einiges erspart. 
Hätte, hätte, Fahrradkette 
Immerhin lebe ich seit einigen Jahren vegetarisch pesketarisch. 
Kein Fleisch, aber immer noch Fisch, Eier und Milchprodukte. 
Ok, als ich in Heidelberg war, machten wir einen Ausflug nach Straßburg und bestellte im allerbesten Schulfranzösisch Flammkuchen. 
Mein Sohn hat mich herzlich ausgelacht, als ich kurz darauf vor einem sehr leckeren Flammkuchen mit Speck saß - den ich übrigens auch aufgegessen habe.
Alles andere wäre ein wenig lächerlich gewesen. 
 
Aber: Jetzt lebe ich grundsätzlich wieder vegan und halte mich an die Bücher von Dr. Michael Greger. 
Da ich beruflich viel unterwegs bin, habe ich auf den Wegen viel Zeit für Hörbücher und so höre ich mich aktuell quer durch "how not to age". 
Sowohl "how not to die" und "How not to diet" gefielen mir besser, denn aufgrund der ungeheuren Stoffmenge verweist der Vorleser nun ständig auf ausgelagertes Videomaterial
So endet gefühlt jeder 3. Satz mit bla bla See Dot NF ... 
Insgesamt mag ich die Stimme des deutschen Vorlesers Stefan Lehnen sehr viel lieber, als die von Dr. Michael Greger selbst. 
Dr. Michael Greger ist übrigens keiner der vielen Ärzte, die sich mit einer bestimmten Ernährungsphilosophie eine goldene Nase verdienen. 
Man kann keine Produkte von ihm kaufen, keine Diätriegel, keine Proteinshakes oder so ... und er denkt sich nichts aus, sondern vergleicht Studien und zieht daraus Schlüsse. 
Und ich ziehe mit, streiche immer mehr von meinem Speiseplan und setze neue Lebensmittel darauf. 
 
Ich habe schon die allertollsten Phasen und Experimente hinter mir. 
Aktuell bin ich also bei vegan, bzw. pflanzenbasiert - dabei kein weißes Mehl, kein Zucker und keine veganen Fleischersatzprodukte oder überhaupt Fertigprodukte - mit Ausnahmen. 
 
Das Ganze möchte ich unbedingt noch ergänzen durch Intervallfasten. 
Ich bin komplett vom Intervallfasten überzeugt, halte es aber nicht durch. 
Jeden, wirklich jeden Abend, verwandle ich mich in das Fressketier und begebe mich auf Nahrungssuche im Haus. 
Meinem Mitbewohner habe ich aus diesem Grund schon eine sehr schöne, vor allem abschließbare Metallkiste geschenkt, nachdem ich ihm immer und immer wieder seine Süßigkeiten und Chips weggefuttert, neu gekauft und erneut weggefuttert hatte.
 
 Gefahr erkannt und Gefahr gebannt ... 
 
Aber leider schaffe ich es auch mit vernünftigen Lebensmitteln wie Tofu, Obst, Hülsenfrüchten und Co abends meine Lebensmittelkosten, Kalorienverbrauch und meinen Blutzucker in schwindelerregende Höhen zu treiben. 
 
Dem gedenke ich also einen Riegel (samt Zeitschloss) vorzuschieben ... 
 
 
 

Mittwoch, 24. Juli 2013

Tag 18 und 19 meiner vegan Challenge

So, das "for fit" habe ich nun weg gelassen, denn ganz ehrlich:
ich habe seit Tagen nicht mehr in das Kochbuch hineingesehen und bleibe einfach nur vegan.
Ok, ja, bis auf den (wahnsinnig leckeren) Milchkaffee vom Sonntag.

Montag entdeckte ich dann gelbe Zucchini in der Gemüseabteilung und verarbeitete sie umgehend zu Spaghetti:
Teilweise werden die übrigens super lang und man muss sie durchschneiden - hätte ich nicht gedacht.
Erst war ich etwas geizig und überlegte, ob ich nun wirklich dringend einen Spiralschneider brauche, aber seither gibt es bei uns dauernd Salate mit zu Spiralen verarbeitetem Gemüse.
So eine Art Spaghetti-Gurkensalat oder so, ist einfach witzig.
Und auch Kartoffeln lassen sich damit zu witzigen Beilagen verarbeiten - allerdings nicht wirklich kalorienarm, wenn man die Spiralen dann fritiert (aber lecker ...)



Montag Abend war ich dann mit den Hunden am See.
Als die beiden mit dem Baden fertig waren und ich sie wieder ins Auto setzen wollte, kam prompt eine Familie mit kleinen Kindern.
Die Eltern waren sehr sehr seltsam:
sie wollten eher nicht, dass meine beiden klatschnassen Hunde ihre Kinder anfielen
die wissen gar nicht, was ihnen da entgeht ... sehr erfrischend, kann ich nur sagen.
Alle waren gartenpartytauglich gekleidet ...
Ok, hilfsbereit griff ich beiden Hunden ins Halsband.
Dumme Idee ...
Coffee und Knut sind zwar die liebsten Labbis der Welt und wissen gar nicht, dass sie beißen können, aber dafür haben sie Kraft.
Viel Kraft.
Und eines der Kinder wollte nun doch einen klatschnassen Hund knuddeln.
Es ging in die Hocke und lockte mit einem knisternden Irgendwas.
Knut ging ab wie eine kleine Rakete.
Immerhin hing ich noch einen Sekundenbruchteil in seinem Halsband und lag im nächsten Moment dann komplett auf ihm.
*platsch*
Coffee nutzte die Gunst der Sekunde, erbeutete das knisternde Etwas und brachte ihre Beute schnell im See in Sicherheit.
Knut robbte unter mir ins Freie und wedelte, was das Zeug hielt.
Hunde lieben strenge Erziehung und er fand die Strafe, dass ich mich bäuchlings auf ihn geschmissen hatte, wohl absolut angemessen für sein Fehlverhalten.
Tja, und ich lag bäuchlings im Dreck und versuchte herauszufinden, ob noch all meine Körperteile vorhanden und mit dem Rumpf verbunden waren.
Schmerzen hier, da und dort kündeten vom Vorhandensein - einzig mein Kreislauf schien auf der Flucht zu sein.
Der Familienpapa wollte mich wieder in die Senkrechte zerren, aber mir war eher danach, noch ein wenig auf dem Boden zu bleiben.
Derweil spielten 3 schlammige Kinder mit 2 patschnassen Labbis.
Die Mutter schwankte noch einen Moment.
Ich sah ganz deutlich, dass sie überlegte, mir den schönen Satz an den Kopf zu werfen, dass man sich keine Hunde anschaffen sollte, wenn man damit nicht umgehen könnte (ein Lieblingssatz aller Nicht-Hundehalter, die es schier widerlich finden, auch nur an den Füßen beschnüffelt zu werden (ok, die Schritt-Schnüffelei finde ich selbst doof))
Da ihre 3 Kinder aber wohl auch nicht immer das tun, was sie sagte - insbesondere, wenn es um saubere Partykleidung ging, sah sie davon ab.
Die Kinder hatten nun auch den tollen blauen Schwimmball entdeckt und warfen ihn möglichst weit in den See, während der Familienpapa sich genau nach der Rasse der beiden erkundigte.
Labrador Retriever - Labbis genannt.
Herrliche Hunde.
Und eigentlich sehr gehorsam.

Egal ... als ich wieder daheim war, habe ich auf meinem Körper großzügig Bepanthen, Traumeel und ein paar Eisbeutel verteilt.
Mein linkes Schienbein sieht wie die Nase eines Mandrills aus - mein rechter Unterarm dafür wie der Hintern eines Pavians.
Und Knut wedelt ...

Tag 19 habe ich mich dann leise ächzend von Smoothies ernährt.
Diesen Erdbeer-Melonen-Smoothie hier kann ich nur empfehlen!

Dienstag, 23. Juli 2013

Tag 17 der Vegan for fit Challenge

Tag 17 war der Sonntag, der seinem Namen sehr gerecht wurde.
Es war sonnig, sonnig, sonnig.
Um 16 Uhr fuhr ich zu einer Freundin.
Da sie gerade erst aus dem Urlaub gekommen war und sich ayurvedisch ernährt, hatte ich vorgehabt, vorher für mich zu kochen und sie pappsatt zu besuchen.
Aber dann hatte ich schlicht und ergreifend überhaupt keinen Hunger.
Gerade mal der Apfel-Kiwi-Shake fand Gnade bei meiner Appetitlosigkeit
und wurde von mir gleich zweimal zubereitet - geht ja auch einfach zu schnell und einfach.

Für den Fall einsetzenden Hungers habe ich mir einfach Chili-Bohnen und Nudeln eingepackt. Das wäre schnell gemacht.
Ich fand mich so clever, bis sie mich mit den Worten:
ich habe dir schon mal eine Kanne Kaffee gekocht!, begrüßte.
Sie hat sogar extra für mich Agavensirup da - aber natürlich keine Sojamilch.
Und weil meine Gedanken so ums Essen gekreist waren und ich in letzter Zeit viel weniger Kaffee trank, hatte ich den natürlich ganz vergessen und keine Sojamilch eingepackt.
Ich habe Milch bei der Tankstelle geholt!, sagte sie.

Ok ... #fail ... kurz darauf saß ich in ihrem Garten und trank eine Tasse Milchkaffee.
Ich sage Euch was: sie schmeckte göttlich!
Der letzte Kaffee, der so göttlich schmeckte, wurde mir in Paris serviert.
Dort war ich mit meiner Tochter, das Wetter war toll und wir hatten einen traumhaften Blick auf den Eiffelturm.
In der Nacht zuvor waren wir zum Mitternachtsblinken auf der obersten Plattform gewesen, sind dann noch zum Arc de Triomphe gewandert mit Schaufenstergucken auf den Champs ...
Mit anderen Worten: wow!

Und jetzt saß ich in einem nordischen Kuhdorf in einem Garten, hinter dem leider eine stark befahrene Bundesstraße liegt und dieser Kaffee schmeckte ohne Eiffelturm ebenso spektakulär gut.

Ja, das mag an der Milch gelegen haben.
Natürlich könnte man nun sagen: dann trink' deinen Kaffee doch halt wieder mit Kuhmilch!
Aber ... wenn ich ihn immer mit Kuhmilch trinke, bedarf es eines Eiffelturms, damit er so spektakulär gut schmeckt!

Irgendwo in meinem Hinterkopf ist die Entscheidung längst gefallen, den Kaffee auch künftig daheim mit Sojamilch zu trinken.
Spätestens seit selbst die Biomilch "länger haltbar" ist, oder wie sonst die steigende Wertlosigkeit eines Nahrungsmittels umschrieben wird ... hängt mein Herz eh nicht mehr an der Milch.
Das Geschwafel der Lebensmittelproduzenten ... "das Wertvollste aus einem Liter entrahmter Milch" - tja, das Wertvollste an der Milch steckt im Rahm ... daher ist das Wertvollste aus entrahmter Milch vergleichbar mit dem Wertvollsten aus einem bereits verspeisten Apfel ... viel Spaß mit dem Kerngehäuse ...

Sonntag, 21. Juli 2013

Tag 16 der Vegan for fit Challenge

Gestern ist es mir dann tatsächlich gleich mal einen Tick schwerer gefallen, vegan zu bleiben.
Tagsüber alles kein Problem.
Selbst als ich den leckeren Johannisbeerkuchen, den ich Freitag gebacken hatte für den Segelflugplatz in handliche Stücke schnitt, konnte ich gut widerstehen, mehr als ein kleines Stück vom Kuchenrand zu probieren.
Das mag daran liegen, dass man mich mit Johannisbeerkernen jagen kann ;-)

Als ich aber abends gerade noch auf meinen Sohn wartete und danach nur noch ins Bett fallen und schlafen wollte, klingelte das Telefon und eine freundliche Schaffnerin teilte mir mit, dass mein Sohn gerade wieder mal Anteile des mütterlichen Erbguts ausgelebt hatte.
Sein prall gefülltes Portemonnaie war nun auf dem Weg nach Heide, aber auf dem Rückweg könnten wir es dann um Mitternacht wieder an unserem Bahnhof, bzw in der Bahn, abholen.
Ach, es war schon niedlich, als mein etwas aufgelöster Sohn bei seiner Rückkehr dann mit Panik in der Stimme fragte, ob ich wüsste, was ihm passiert sei.

"Hast du mal wieder dein Portemonnaie verloren?", fragte ich tödlich gelangweilt.

Hach ja, lange nicht mehr gefühlt, diese Macht der allwissenden Mutter :)

Aber nun hieß es wach bleiben, bis Mitternacht.

Mein Sohn machte sich also die nächste Tiefkühlpizza heiß - ein kulinarisches Wunderwerk aus dem Hause Dr.Oetker
Pizza Lahmacun Style

Wirklich, wirklich nichts, was mich reizt, sondern nur ein Stück gefrorene Mutterliebe ...
Will sagen: so etwas kaufe ich nun wirklich nur für meinen Sohn.
Aber als er sich dann die Pizza in den Garten holte, litt ich unter vermehrten Speichelfluss und sabberte leise leidend vor mich hin.
Ich wollte ganz klar Fertigpizza.
Mir stand der Sinn nach Säurungsmitteln, Dinatriumdiphsophat, Backtriebmitteln, Natriumhydrogencarbonat, aufgeschlossenem Pflanzeneiweiß, modifizierter Stärke, Milcheiweiß, Dextrose, Gerstenmalzextrakt und ... Aroma
Und so ein Zufall:
genau diese Bedürfnisse hätte ein Stück Pizza gestillt!
...

Glücklicherweise war mein Sohn aber so rücksichtsvoll, mir von der Pizza - allein zu meinem Wohl! - nichts abzugeben und sie schnell herunter zu schlingen, damit ich nicht so lange leiden musste.

Glücklicherweise hatte er vor dem sehr gründlichen Aufheizen des Ofens auch den restlichen Johannisbeerkuchen nicht herausgenommen, sondern samt Plastik-Tortenheber eingeäschert, so dass mich auch der Kuchen nicht in Versuchung führen konnte.
Auch die Hühner sind eher skeptisch, was die dunklen Kuchenreste angeht ...

Ja, man kann sagen, dass mein Sohn gestern einen armen Teilzeit-Veganer erst in Versuchung geführt und dann gerettet hat.

Übrigens habe ich am Bahnhof dann nicht dem kleinen Impuls nachgegeben, der da schrie:
los, fahr nach hause!
als er auf die einfahrende Bahn wartete.

Ich bin zwar sicher, dass vor meinem über 1.90 Baby eher die anderen Kreaturen der Nacht Angst gehabt hätten, als dass ihm etwas passieren könnte, aber selbst übelster Fertigpizzen-Entzug kommt nicht gegen die Glucke in mir an.

Samstag, 20. Juli 2013

Tag 15 der Vegan for fit Challenge

Gestern ist also mein Sohn wieder nach hause gekommen und ich habe nach seinen Vorlieben eingekauft.
Käse, Milch, Tiefkühlpizza und Schokomüsli.

Es gibt Entscheidungen, die muss man für sich selbst treffen und so würde ich mich gar nicht an ein
"ach, übrigens, wir sind jetzt Veganer!"
heranwagen.

Ich würde auch schlicht auf etwas über 1,90 m Widerstand stoßen.

Wobei ich mich an eine lustige Diskussion auf einer Grillparty erinnere, bei der eine
"wir sind Veganer!"-Familie mit ihren Kindern war.
Ein anderer Gast fragte recht provokant, woher sie das denn wüssten, denn das eine Kind konnte zwar schon ganz großartig kauen, aber keinesfalls sprechen.
Also, Mama, Papa, tata ... und so konnten wir alle verstehen, aber
ich bin ein Veganer!
eher weder in Bild noch in Ton.
In Bild nicht, da die Blicke des Kleinen auf die Bratwürste deutliche Worte der Gier sprachen.

Nun, abends machte mein Sohn seine Pizza heiß.
Ich hatte mir extra Nudeln mit Linsen und Erdnüssen übrig gelassen, aber als er dann seine Pizza aß, fühlte ich lediglich eine diffuse Angst, statt "auch!"-Gier.

Wer die latente Angst einer Mutter vor einem Jungen mit einer Pizza nicht versteht,
hat entweder keinen Sohn
oder keine Möbel und Heimtextilien an denen man hängt ...

Meine Nudeln fielen mir erst wieder ein, als wir noch ein wenig draußen saßen und die Henne mit ihrem Küken um mich herumwuselte.
Sie steht auf lackierte Fußnägel.
Die hat sie sozusagen zum Fressen gerne.
Um mir ihren Schnabel also von den Zehen zu halten, servierte ich ihr und dem Küken meine Nudelreste.
Besser als Fernsehen:
Hühnern beim Spaghetti-Fressen zuschauen.
Zu gut!

Der Gesunkene Appetit kann mit dem heißen Sommerwetter zu tun haben
Es liegt aber ganz sicher nicht daran, dass mir "immer nur vegan" daheim nicht schmeckt.


Freitag, 19. Juli 2013

Tag 14 der Vegan for fit Challenge

Ich mache übrigens nicht wirklich die Vegan for fit Challenge, wenn ich ehrlich bin ...
Das Kochen ist bei mir derzeit sehr sehr nebensächlich und meine Challenge habe ich auf
30 Tage vegan leben
umgestellt.
Nicht aktiv - eher passiv ...

Gestern bekam ich eine augenzwinkernde Nachfrage, was denn eigentlich meine Diät macht.
Macht nichts :)

Wenn einem das Leben mal wieder in den Allerwertesten tritt, ist es mit unter ganz hilfreich, dass dieser gut gepolstert ist ...

Eine Pizza ersetzt 2 Stunden Schlaf,
Schokolade hilft mir beim Denken
... manchmal bin ich ganz froh, dass ich mit Kochen, Essen und Genießen so einiges kompensieren kann.

Gelegentlich wird das aber zum Selbstläufer:
man guckt in den Spiegel und muss dringend essen um diesen Anblick zu überstehen ...

Jeder kompensiert irgendwie und ich habe ja schon versucht, auf Sexsucht umzuschwenken.
Klappt nicht ... beim Anblick der meisten Männer ziehe ich dann doch einen leckeren Eintopf vor.

Und so habe ich in den letzten beiden Wochen immer rund um mich herum gefuttert und die Waage gemieden.
Heute bin ich dann doch mal draufgehopst und habe nicht schlecht gestaunt,
denn 2 Kilo sind weg.
Ich hatte mich am letzten Tag vor dem Einstieg in mein veganes Abenteuer noch gewogen.

Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, da ich zB gestern gegen Mitternacht noch ein Schälchen Vanille-Sojajoghurt mit frisch gekochter Konfitüre gefuttert habe.

hm hm hm ... mal schauen, wie das weitergeht.

Heute Abend kommt mein Sohn nach hause.
Fleisch ist sein Gemüse ...
Mal gucken ob es mir gelingt, meine gierigen Fingerchen von den Sohn bestimmten Inhalten des Kühlschranks zu lassen.