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Sonntag, 23. Juni 2024

Das Zeitschloss für den Kühlschrank

Gestern Abend war so ein Abend, nach dem ich mich dann heute auf die Suche nach einem Zeitschloss für meinen Kühlschrank begeben habe. 
Menschen wie ich, die tagsüber durchaus vernunftbegabt sind und sich abends dann in Fressketiers verwandeln, wissen warum ... 
Nach wenigen Momenten der Suche, fand ich mich unversehens in ziemlich erotischen Gefilden wieder. Selfbondage?! 
Nope, ich gedenke nicht mich selbst in Ketten zu legen, sondern meinen Kühlschrank! 
"Selfbondage", also mich selbst zu fesseln, ist mein Anliegen nicht, denn ich möchte abends durchaus beweglich bleiben, nur essen möchte sollte ich eben nicht mehr. 
Überbleibsel aus den Jahren, als meine Kinder noch bei mir wohnten, ist ein recht großer Kühlschrank mit Doppeltür, die ich künftig abends mittels Vorhängeschloss zu verschließen gedenke.
 
Das Problem dabei: 
so lange ich den Schlüssel dazu habe, nützt ein Schloss rein gar nichts. 
Man findet übrigens keinen deutschen, soliden Anbieter eines solchen Schlosses und so bin ich nun gespannt, wann und was mir aus dem asiatischen Raum geliefert wird. Ich habe selbstredend NICHT bei TEMU oder so bestellt. 
Wer hätte gedacht, dass Amazon irgendwann mal so etwas wie die seriösere Alternative werden könnte? 
Ich nicht und so habe ich mein Prime gekündigt und zahle recht bewusst Versandkosten, damit ich nicht zu häufig dort bestelle.
 
Egal, grinsend unterwegs im Selfbondage-Bereich merkte ich, dass ich Lust hätte, wieder über meine Versuche zu berichten. 
Meine Versuche, die Monster zu bekämpfen, die meine Gesundheit und damit meine Lebensqualität bedrohen. 
 
Die da wären: 
Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Adipositas mit einem BMI > 40 

Glaubt mir, Fatshaming ist nicht mein Anliegen.

Ich liebe meinen Körper und bin ihm dankbar, dass er nach allem noch so zu mir hält. 
Noch kann ich alles tun, was ich tun möchte. 

Ich schreibe dies und grüble, ob das so stimmt.

Eine Freundin hat gerade eine Alpenüberquerung hinter sich gebracht und ich muss einräumen, dass mich dies auch reizen würde, ich dazu aber körperlich nicht in der Lage wäre. 
Wenn ich ehrlich bin, schränkt mich meine Gesundheit sehr wohl schon ein. 
So war ich vor kurzem eine Woche in Heidelberg und bin dort mittels Bergbahn, Bahn oder Bus gerne auf Berge/Hügel hinauf gefahren und dann wieder heruntergewandert, was deutlich machbarer war als das Gegenteil. 
Es wäre schon cool, Berge wieder hinaufzuwandern und sich dabei sogar noch unterhalten zu können. Aktuell spüre ich sogar bei einer Wattwanderung, wenn es bergauf geht ... 
Radfahren ist auch so eine Sache, die ich seit Jahren nicht ausprobiert habe um gar nicht erst feststellen zu müssen, ob dies überhaupt noch drin ist.
Früher mal - ganz früher - bin ich gerne Joggen gegangen - etwas sagt mir, dass ich meine Masse aktuell keinesfalls beschleunigen und auf meine Gelenke krachen lassen sollte. 
Diesen Blog hier hatte ich ursprünglich wohl 2013 eröffnet. 
Wäre ich damals dabei geblieben, mich hauptsächlich vegan zu ernähren, hätte ich mir einiges erspart. 
Hätte, hätte, Fahrradkette 
Immerhin lebe ich seit einigen Jahren vegetarisch pesketarisch. 
Kein Fleisch, aber immer noch Fisch, Eier und Milchprodukte. 
Ok, als ich in Heidelberg war, machten wir einen Ausflug nach Straßburg und bestellte im allerbesten Schulfranzösisch Flammkuchen. 
Mein Sohn hat mich herzlich ausgelacht, als ich kurz darauf vor einem sehr leckeren Flammkuchen mit Speck saß - den ich übrigens auch aufgegessen habe.
Alles andere wäre ein wenig lächerlich gewesen. 
 
Aber: Jetzt lebe ich grundsätzlich wieder vegan und halte mich an die Bücher von Dr. Michael Greger. 
Da ich beruflich viel unterwegs bin, habe ich auf den Wegen viel Zeit für Hörbücher und so höre ich mich aktuell quer durch "how not to age". 
Sowohl "how not to die" und "How not to diet" gefielen mir besser, denn aufgrund der ungeheuren Stoffmenge verweist der Vorleser nun ständig auf ausgelagertes Videomaterial
So endet gefühlt jeder 3. Satz mit bla bla See Dot NF ... 
Insgesamt mag ich die Stimme des deutschen Vorlesers Stefan Lehnen sehr viel lieber, als die von Dr. Michael Greger selbst. 
Dr. Michael Greger ist übrigens keiner der vielen Ärzte, die sich mit einer bestimmten Ernährungsphilosophie eine goldene Nase verdienen. 
Man kann keine Produkte von ihm kaufen, keine Diätriegel, keine Proteinshakes oder so ... und er denkt sich nichts aus, sondern vergleicht Studien und zieht daraus Schlüsse. 
Und ich ziehe mit, streiche immer mehr von meinem Speiseplan und setze neue Lebensmittel darauf. 
 
Ich habe schon die allertollsten Phasen und Experimente hinter mir. 
Aktuell bin ich also bei vegan, bzw. pflanzenbasiert - dabei kein weißes Mehl, kein Zucker und keine veganen Fleischersatzprodukte oder überhaupt Fertigprodukte - mit Ausnahmen. 
 
Das Ganze möchte ich unbedingt noch ergänzen durch Intervallfasten. 
Ich bin komplett vom Intervallfasten überzeugt, halte es aber nicht durch. 
Jeden, wirklich jeden Abend, verwandle ich mich in das Fressketier und begebe mich auf Nahrungssuche im Haus. 
Meinem Mitbewohner habe ich aus diesem Grund schon eine sehr schöne, vor allem abschließbare Metallkiste geschenkt, nachdem ich ihm immer und immer wieder seine Süßigkeiten und Chips weggefuttert, neu gekauft und erneut weggefuttert hatte.
 
 Gefahr erkannt und Gefahr gebannt ... 
 
Aber leider schaffe ich es auch mit vernünftigen Lebensmitteln wie Tofu, Obst, Hülsenfrüchten und Co abends meine Lebensmittelkosten, Kalorienverbrauch und meinen Blutzucker in schwindelerregende Höhen zu treiben. 
 
Dem gedenke ich also einen Riegel (samt Zeitschloss) vorzuschieben ...