Sonntag, 21. Juli 2024

Erfahrungsaustausch unter (Ex)Dicken ...

Gestern habe ich mir im sommerlichen Bamberg ein noch sommerlicheres Kleid gekauft und festgestellt, dass ich nicht mehr die größte Größe, die 4 brauchte, sondern eine 3 tatsächlich besser aussah.

Darüber kam ich mit der Verkäuferin ins Gespräch, die das gleiche Kleid in vermutlich einer 2 trug. Sie erzählte, sie habe 20 kg abgenommen. Mit der 16:8 Methode. Im Grunde das, was ich mittels Kühlschrankschloss auch anstrebe. Sie hat aber abends gegessen und tagsüber gehungert.

Der Austausch war interessant und sehr nett. Meine Methode wäre gar nichts für sie; sie muss vor dem gut gefüllten Kühlschrank stehen und sich sagen "ich könnte das alles essen, ich will aber nicht!" So ein Schloss, das ginge gar nicht!

Nun, ich könnte vor dem Kühlschrank stehen und "ich könnte das alles essen, ich will aber nicht!" sagen, wobei man den Schluss wohl kaum noch verstehen könnte, da ich mir unablässig Leckereien in den Mund stopfen würde.

Die Sache mit der Disziplin am Abend, habe ich jahrelang versucht. Damit bin ich durch.

Aber es zeigt, dass es nicht die eine, richtige Methode gibt, die für alle funktioniert.

Jeder muss seinen Weg finden. Ich freue mich für sie, dass sie ihren Weg gefunden hat, denn sie sah gesund und wirklich gut aus. Ich nehme das als Ansporn.


Mittwoch, 17. Juli 2024

Ernährungsumstellung: Zuckerentzug - Zuckerfasten - Zucker ist Gift!

 Teil 1 meiner Ernährungsumstellung war der Zuckerentzug.

Und mit Zuckerentzug meine ich: weg mit allen Süßungsmitteln, allen voran vorgeblich gesunde Süße wie zB der Agavensirup oder kalorienarme/freie Süßstoffe.

Anfangs dachte ich, es gilt auf Süßigkeiten, Kuchen, Kekse und Eis zu verzichten.

Nun, das gehörte dazu, war aber der leichteste Teil.

Ich musste erst einmal begreifen, dass mich persönlich der Agavensirup so richtig aufs Glatteis und damit in Richtung Altersdiabetes gebracht hatte. Da der Agavensirup ja sooo viel gesünder als Kristallzucker ist - angeblich - bin ich damit immer verschwenderischer umgegangen und der viele Kaffee, den ich tagtäglich trank wurde über die Jahre immer süßer.

Es war heftig, von jetzt auf gleich meinen Kaffee nur noch mit Milch zu trinken. Zu Beginn erleichterte ich es mir damit, dass ich sonntags noch Sirup in den Kaffee gab, bis die Flasche leer war und ich mich dagegen entschied, eine neue Flasche Agavensirup zu kaufen.

Leichter war es, keine Süßigkeiten mehr zu kaufen - das war logisch und ich war hier sehr schnell einsichtig. Aber: als nächstes kamen die Säfte, Schorle und Limonaden dran. Auch kein Ausweichen auf die Light-Varianten, denn sorry, man gewinnt rein gar nichts, wenn man dem Körper über den gesüßten Geschmack Zucker verspricht, den er dann aber gar nicht bekommt. - der rächt sich dann nämlich umgehend mit Lust auf mehr Süßes, bis er endlich den versprochenen Zucker bekommt.

Der Zuckerentzug lief bei mir in Wellen - immer wenn ich dachte, dass ich es geschafft hatte, kamen neue Heißhunger - bzw. -durstwellen. Ich war teilweise absolut gierig auf Limonaden, insbesondere sämtliche Bitter Lemon Varianten. Gelegentlich gab ich nach, gelegentlich saß ich knurrend auf dem Sofa und biss jeden (verbal), der sich trotz des Geknurres in meine Nähe verirrte.

Ich schaffte es - ungesüßter Kaffee, außerdem trank ich nur noch Wasser und Tee. Manche Tees fand ich unglaublich lecker und musste feststellen, dass einem in originell klingende Teebeutel doch tatsächlich Zucker oder Süßstoffe gestopft werden!!! Ich vermutete kleine Obststücke oder so - was war ich naiv.

Teure Teebeutel voller Chemie, Dreck und Zucker!

Mittlerweile bereite ich mir jeden Abend eine Kanne cold brew Tee zu - das heißt, ich nehme 4 Teebeutel, kippe einen Liter Wasser (kalt) mit in die Kanne und stelle das Ganze über Nacht in den Kühlschrank.

Immer abwechselnd Grüntee, Hibiskustee oder Kamillentee aus dem Bioladen.

Nichts Originelles mehr wie "heiße Liebe, behaglicher Winterabend, Bratapfeltee" ... 

Und Säfte?

Wie können denn Säfte ungesund sein?

Nun, gekaufte Säfte sind oft Zuckerwasser mit geringem Fruchtanteil - aber auch komplett selbstgemachte Säfte enthalten nun einmal den Zucker von ca 5 Äpfeln in einem einzigen, schnell getrunkenen Glas Apfelsaft. Es spricht nichts dagegen, 5 Äpfel zu essen, denn dann ist man eine ganze Weile satt.

Wer 5 Äpfel trinkt, ist alles mögliche - überzuckert - aber nicht satt.

Ich trinke also Kaffee mit Pflanzenmilch, Wasser, ungesüßten Tee oder ich trinke einen Cocktail (oder 2) aber dann eben ganz bewusst und nicht nebenbei.

Als ich schon so unglaublich vernünftig war, musste ich feststellen, dass mein Zuckerentzug als Altersdiabetiker noch viel weiter gehen muss:

Weg mit weißem Mehl und entsprechenden Backwaren, Nudeln, Reis, Kartoffeln. Chips, Flips, Fritten ... alles nicht süß, aber voller (fettiger) Kohlehydraten, aus denen mein Körper umgehend wieder Zucker macht.

Nie wieder Brot?

Aber Vollkorn ist doch ok ...

In den Bäckereien achtete ich künftig auf dunkle Brötchen und durfte erfahren, dass Bäckereien ihre Produkte aus weißem Mehl absichtsvoll dunkel färben und ein paar Alibi-Kürbiskerne draufpappen, damit wir diesen billigen Dreck für gesund halten und kaufen.

Mittlerweile meide ich Bäckereien wie die Pest, denn ich werde dort regelmäßig vom betörenden Geruch verführt und kaufe Knuperstangen, Käseschnecken, Vollkornbrot mit Haselnüssen und wenn es mich ganz übel erwischt, Spritzkuchen - weißes Mehl, Zucker und Fett.

Nach Appetit essen ist für mich keine gute Idee, denn mein Körper schreit nach gezuckertem oder salzigem Fett mit Kohlenhydraten satt. Beruflich bin ich sehr unregelmäßig sehr viel unterwegs und immer wieder strandete ich hungrig in Bäckereien oder Supermärkten - mit unguten, heißhungrigen Einkäufen.

Also griff ich die Idee auf, Mahlzeiten für die ganze Woche vorzubereiten, die ich dann gerne noch am selben Abend allesamt verspeiste um danach auf dem Sofa ins Fresskoma zu fallen und mich für meine Disziplinlosigkeit zu hassen.

Der Tag danach war dann gefüllt mit Selbsthass, vollkommen unrealistischen "guten Vorsätzen" und zeitnaher kalorienreicher Selbstsabotage.

Damit habe ich Monate verbracht, bis ich dann einfach mal eine Bestandsaufnahme gemacht habe.

1. ich esse viel

2. wenn ich mir vornehme, wenig zu essen, esse ich im Endeffekt noch mehr und vor allem wirklich dämlichen Kram

= versuch nie wieder wenig zu essen!

sondern: such Dir Sachen, von denen Du viel essen kannst = Salat und Gemüse

Ja, der Ansatz war schon mal gut, aber man kann 1 kg Blattsalat vor sich stehen haben und dann kommt: Hunger auf etwas anderes!

Kohlenhydrate!

Ok, es gibt übrigens auch noch gesunde Kohlenhydrate in Hülsenfrüchten, Tofu und Nüssen.

Aber stopp: zurück zum Zuckerentzug

Wirklich wirksam schafft man den Zuckerentzug nur, wenn man sich von FastFood und industriell gefertigten Lebensmitteln verabschiedet, denn im Grunde stopft die Lebensmittelindustrie überall geschmacklosen Dreck rein, der nur durch Fett und Zucker schmeckt. Fettarme Produkte enthalten deshalb noch mehr Zucker und wenn es keinen Zucker enthält, dann Süßstoff, der leider auch nichts Gutes in unserem Darm anstellt.

Ich habe übrigens keine Zeit und auch keine Lust zu kochen.

Ich habe mir eine App besorgt, die Yuka-App - in den Supermärkten suche ich meist erst einmal deren WLan, öffne meine App und halte sie an die Strichcodes - ich kaufe ausschließlich Produkte, die Yuka ausgezeichnet findet und ihnen 90 von 100 Punkten oder so gibt - das sind übrigens definitiv nicht immer oder auch nur häufig die teuersten Produkte.

Ausnahmen mache ich, wenn die Produkte zu salzig sind und ich sie eh endlos verdünne.

Außerdem kaufe ich sehr wenige unterschiedliche (verpackte) Lebensmittel. Wenn, dann hauptsächlich Salat- oder Gemüsemischungen, meist ungewürzt.

In meinem Auto habe ich immer eine große Salatschüssel mit Deckel und Besteck, falls ich mal wieder hungrig irgendwo strande. Und dann gehe ich gezielt an das Salatfach und kaufe dort eine Mischung Blattsalat, dazu eine Packung Bohnen, eine Packung Kernmischung "Salatveredler" und entweder war ich so schlau, mir daheim ein Dressing aus Olivenöl und Apfelessig in einer Flasche abzupacken oder ich gehe an eine dieser Salattheken, nehme das kleinste Schälchen und mische mir irgendwas zum Aufpeppen meiner Blattsalate zusammen.

Kauft keine Salatsoßen oder - dressings ... Zucker ... 

Außerdem habe ich immer ein Schälchen mit Walnüssen und Gojibeeren dabei. Gojibeeren finde ich nicht lecker, aber zusammen mit Walnüssen kann man sie ertragen und sämtliche Ernährungsgurus feiern sie ...

Spontane Heißhungerkäufe - Backwaren und Süßigkeiten - unterlaufen mir kaum noch. Und mittlerweile ist es so, dass ich auch ruhig mal ein Stück Kuchen, ein Eis oder so essen kann, ohne am gleichen Tag, in der gleichen Woche ... erneut schwach zu werden.

Mittlerweile muss es schon extrem lecker sein, damit ich es überhaupt in Erwägung ziehe.

Ich hatte lange Angst, nie wieder Kuchen oder so essen zu dürfen - mittlerweile ist es so, dass mir Obst wieder so unglaublich gut schmeckt, dass ich aktuell lieber viel Geld für heimische Erdbeeren ausgebe, als über irgendwelche Kekse, Kuchen oder Eis nachzudenken.









Dienstag, 16. Juli 2024

BMI < 40

 Hach, mein BMI liegt seit Tagen minimal unter der 40 - heute ist er bei 39,5, aber wer über 40 liegt weiß, dass mir dennoch nach Party ist.

Über 40 ist so lost. Sie läuft auch unter der Bezeichnung "morbide Adipositas". Einem werden die tollsten Eingriffe vorgeschlagen und hey, es gibt doch jetzt die Abnehmspritze ...

Da ich dazu neige, von allem sämtliche Nebenwirkungen an mich zu raffen und in Krankenhäusern umgehend zu Depressionen neige, schrecke ich vor allem zurück, was die Medizin da so an Notlösungen zu bieten hat.

Wegen meiner Vorerkrankungen - Diabetes II - also "Alters-Diabetes" und Hypertonie - und wer weiß was noch ... ist auch Adipositas II sehr bedenklich.

Aber ich freue mich nun einfach mal darüber, dass mein Gewicht langsam sinkt. Mein Allgemeinbefinden und mein Blutdruck machen mit. Trotz der Tabletten überrascht mein Blutdruck mich morgens gerne mit einem satten Grad 3 und bleibt seit einer Woche im Grad 1 Bereich - abends habe ich immer öfter auch mal einen vollkommen normalen Blutdruck.

Einzig der Blutzucker hat einen Narren an üblen Regionen gefressen. Ich habe das sogenannte "Dawn Syndrom", wodurch meine Werte morgens regelmäßig deutlich erhöht sind.

So bin ich gestern Abend mit einem Wert von 10,3 mmol/l schlafen gegangen, um heute morgen einen Nüchternblutzucker von 13,8 mmol/l zu haben.

Schlimme Werte, aber immerhin doch schon wieder besser als im Juni. Spannend wird es im Winter - wenn ich bis dahin nicht in den grünen Bereich komme, droht der Hausarzt mit Insulin, was eine unglaubliche Motivation darstellt, sich am Riemen zu reißen ...

Übrigens möchte ich absolut niemanden auch nur ansatzweise kritisieren, der die sogenannte Abnehmspritze oder operative Möglichkeiten nutzt. Ich ziehe dies auch regelmäßig in Erwägung und schrecke ausschließlich wegen der mir bekannten Neigung zu Nebenwirkungen davor zurück. Auch kann ich mir als Selbständige finanziell keine Ausfälle leisten. Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich nichts.

Andere  selbständige Alleinerziehenden können sich meine Alters- oder Krankheitsvorsorge sicherlich gut vorstellen ... sie liegt irgendwo bei 0 ...

Aktuell plane ich also zu arbeiten, bis ich bitteschön sterbe. Bitteschön, weil die "Pflegefall-Variante" in meinen Augen die schlechtere Option darstellt.

Aber: 

die morbide Adipositas liegt 0,5 Punkte hinter mir und darum beende ich jetzt auch diese morbiden Gedanken und widme mich der Arbeit.

Oh, gerade sehe ich, dass es nun auch noch Adipositas 4 gibt - das ist neu, oder?  

BMI > 60

Meine Güte - mir ist nicht ansatzweise danach zu lästern - der Alltag mit so einem BMI muss unglaublich anstrengend sein. Ich meine, ich empfand meinen Alltag bei einem BMI von 42 schon als unglaublich anstrengend, frustrierend und aussichtslos.





Montag, 15. Juli 2024

Heißhunger besiegt?

Schon lustig: mein abendlicher Heißhunger scheint tatsächlich besiegt zu sein.

Was habe ich nicht alles versucht!

Widerliche Bittertropfen, übler Wermuttee,  vollkommen wirkungslose Duftstoffe, Literweise Misobrühe ... etc um den Heißhunger zu dämpfen - und nun scheint meine Lösung ein Zeitschloss für den Kühlschrank zu sein - naja, und der Umstand, dass ich die meisten Lebensmittel nun im Kühlschrank verwahre.

Mein Gewicht ist seit dem 25.06. gemächlich von 103,9 kg auf heute 101,2 kg gesunken, ohne dass ich nun überhaupt hungrig vor dem Kühlschrank (oder sonstwo) gestanden hätte.

Allein das Wissen, dass das Schloss aktiviert ist, sorgt für ruhige Abende und einen gelegentlich hungrigen Mitbewohner.

Ich habe übrigens nicht das geringste Problem damit, für mein Schloss ausgelacht zu werden - ich lache ja selbst. Aber bei all dem Gelächter: 

- die Anschaffungskosten waren gering - knappe 20,- Euro

- keine Nebenwirkungen (bis auf den gelegentlich hungrigen Mitbewohner)

- kein Heißhunger mehr

Ich hatte gedacht, ich säße dann wie üblich hungrig auf dem Sofa und könnte dann aber meinen Kalorienverbrauch nicht mit einem Beutezug durch die Vorräte explodieren lassen - aber noch einmal: 

der Heißhunger bleibt aus!

Übrigens kehrt er aber gnadenlos zurück, wenn man noch wach ist, wenn sich das Schloss mit lautem Pling wieder öffnet ... Ich weiß das, denn einmal hatte ich die Zeit zu kurz eingestellt, bzw. bin zu lange wach geblieben und habe dann prompt meine Vorräte an meinem Lieblings-Erdnusstofu aufgefuttert (und wer weiß was noch ...)

Wenn dieser Heißhunger einsetzt, hat er die Macht, dass Hirn auszuknipsen, bzw. umzuprogrammieren ... "Oh, der Kühlschrank ist aufgegangen! Das ist ein Zeichen! Friss ihn leer!"

Und das erscheint dann vollkommen logisch und richtig ...

Kommt mir nicht mit Disziplin - die habe ich tagsüber ganz wunderbar.

 

 

Da ich nun so spät nichts mehr esse, schlafe ich auch besser und mein Blutdruck befindet sich immer öfter in akzetabler Höhe - da ich Ausflüge über die 200er Grenze gewohnt bin, finde ich einen Blutdruck bei 140-150 schon ziemlich prima (und das mit 2 verschiedenen Sorten Tabletten alleine für den Blutdruck ...)

Ich habe längst eingesehen, dass das Gewicht runter muss, denn ich kann mich kaum noch gesünder ernähren und habe auch nicht mehr Zeit für Bewegung und Schlaf.

In den letzten Jahren habe ich tagsüber sehr vernünftig gehandelt, war aber ab dem späten Nachmittag todmüde und unglaublich verfressen.

Müde bin ich nachmittags weiterhin - aber wie gesagt, der Heißhunger ist aktuell gebannt.

Mal schauen, wie es weitergeht.

PS - ganz vergessen - auf dem vordersten Foto ist eine köstliche Burrata aus dem Edmondo in Hamburg, wohin mich gestern zwei meiner "Jungs" eingeladen hatten. Mit einigen meiner Mündel bleibt der Kontakt bestehen, auch wenn sie längst erwachsen sind und die beiden machen mir viel Freude. Wie motiviert und mit welcher Energie diese beiden Albaner ihren Weg in Deutschland machen ist bewundernswert. Fachkräfte in der Gastronomie übrigens - und nicht im Edmondo.  Einer der beiden Brüder wurde abgeschoben als er volljährig war und ich habe ihn etwas trotzig mit einem Visum für eine Ausbildung wieder nach Deutschland geholt. Dafür musste ich eine Verpflichtungserklärung unterschreiben - ich weiß nicht, ob ich das anderen empfehlen möchte, aber bei dem Jungen lag ich goldrichtig und freue mich sehr, wann immer ich die Brüder sehe. Es sind meine vieljährigen Erfahrungen mit Migranten, die meine Einstellung zur sogenannten AfD so nachhaltig prägen.

Montag, 8. Juli 2024

Jump!

 Gestern Nacht/heute Morgen? bin ich wieder nach Hause gekommen und strotze natürlich nur so vor lauter guten Vorsätzen.

In Bonn hatte ich mir in einem Sportgeschäft ein Springseil gekauft, nachdem Dr. Michael Greger mir erzählt hatte, dass Sprünge gut für die Knochen sind.

Und natürlich hat er dies in seinem Hörbuch "How not to age" erwähnt. Wer dem Link folgt, kann es sich auf Englisch anhören und auch meinen Irrtum finden, denn er spricht von Sprüngen auf einem Bein. Nun, beidseitiges Springen mit Seil wird sooo schlecht auch nicht sein.

Der Verkäufer pries mir erst einmal ein Springseil aus Stahl mit Plastikummantlung an, aber ich winkte ab. Mein Schadensradius mit einem Stahlseil erschien mir zu beängstigend. 

So wurde es also dieses Barbie-Seil.

Vorhin habe ich es ausprobiert und ... die Technik beherrsche ich noch, aber nach 10 Sprüngen ging mir die Puste aus und ich hatte Sorgen um meine Oberweite ...


 

Sonntag, 30. Juni 2024

Mittels Zeitschloss am Kühlschrank intervallfasten ...

Das mit den knackigen Überschriften muss ich wohl noch üben ...

Als ich das Zeitschloss bestellte, ging ich davon aus, dass ich dann abends vom Heißhunger gequält auf dem Sofa hocken und dusslige Serien gucken würde. Nun bin ich angenehm überrascht, dass dem nicht so ist.

Wobei ich aber auch erst zwei Abende hinter mir habe und es spannend bleibt, wie es weitergeht.
 

Gestern hätte ich das Schloss fast versehentlich für gleich 50 Stunden aktiviert und die chinesische Gebrauchsanweisung war wenig hilfreich, aus der 50 eine 5 zu machen.
Ich löste das Problem durch hektisches Drücken aller Knöpfe und hatte mit dieser Methode tatsächlich Glück. Hat man sonst eher selten ...
Zuvor hatte ich noch schnell alles in den Kühlschrank gestopft, was mich verführen könnte.

Der erste Abend kam und ich erwartete den üblichen Heißhunger, der aber ausblieb.
Gestern Abend das Gleiche: kein Heißhunger. 
Kein Fressketier, das verzweifelt an der Kühlschranktür rüttelt, keine unzurechnungsfähige Irre, die sich den Autoschlüssel schnappt und bei der Tanke Pizzen mit 8 verschiedenen Käsesorten, Chips und Limonaden shoppt.
Glücklicherweise ist es nie so weit gekommen, dass mich dieser ewige Fressflash am Abend je zur Nahrungssuche aus dem Haus getrieben hätte. (wobei ich dieses Problem damit lösen könnte, den Autoschlüssel mit im Kühlschrank einzuschließen - fällt mir spontan ein)

Das könnte jetzt der Beginn einer steilen Erfolgsgeschichte sein, aber nebenbei geht es mir aktuell lausig.
Ich bin ständig erschöpft, schwitzig und ungeduldig, um nicht zu sagen, reizbar.

Letzte Woche habe ich mir beim Hausarzt die Quartalsergebnisse abgeholt und die waren diesmal so grottenübel, dass man mir Insulin in Aussicht gestellt hat, wenn sich dies nicht bis zum Dezember bessert. Ich mache mich also mal wieder daran, die Titanic zu wenden.

Es dürften die aktuelle Hitze, mein beruflicher Stress und die Notwendigkeit in der Vergangenheit zu wühlen sein, die mich so bedrücken. Mit dem Gewühle bin ich ziemlich durch und der berufliche Stress wechselt sich ab morgen mit einer Woche Urlaub ab. An der Hitze kann ich nicht viel mehr tun. Wenn ich überlege, dass dies nur der milde Anfang des Klimawandels ist, wird mir Angst und Bange.

Immerhin regnet es heute auch und der Himmel ist düster grau, so dass nicht zu befürchten steht, dass gleich wieder die Sonne vom Himmel brennt und das regennasse Land in so eine Art subtropische Hölle verwandelt.

Mir ist sehr bewusst, dass ich absolut zur Zielgruppe der Hitzetoten gehöre. Immerhin habe ich den Vorteil, dass es mir bei Hitze so schlecht geht, dass ich gar nicht erst auf die Idee einer Bergwanderung oder ähnlicher Todesfallen komme. (auch sind hier die Berge eher selten)

Anfang Juni habe ich das Verschwinden von Dr. Michael Mosley mitbekommen, von dem ich zuvor nie gehört hatte. Ich bekomme bei Youtube - aus Gründen - bevorzugt Diätdokumentationen angezeigt und erfuhr nun, dass dieser Ernährungsexperte auf einer griechischen Insel eine Wanderung unternommen und nicht überlebt hatte, da er sich wohl verlaufen hatte. Wirklich tragisch. Vermutlich hat er seinen eigenen Gesundheitszustand vollkommen überschätzt. Natürlich habe ich mir dann umgehend eine Dokumentation von ihm angesehen und bei Amazon entdeckt, dass er ein Buch darüber rausgebracht hat, wie man Diabetes heilt. Mit einer 800 Kalorien-Diät am Tag.

Beinahe hätte ich das Buch bestellt (und zu all meinen anderen ungelesenen Diät/Diabetesbüchern gestellt)
Wenn es kein Hörbuch ist, komme ich eh nicht dazu, mich damit zu beschäftigen ... aber dann sagte ich mir, dass ich genug über gesunde Ernährung für Diabetiker weiß und die 800 Kalorien schlicht mit meiner Yazio-App berechnen könnte.
 
Gedacht, getan: gesund ernährt - und a) tagsüber prompt dauernd über 1.000 Kalorien verputzt und dann kamen b) noch die Abende dazu.
Ich glaube, auf die Art bin ich dann bei der Idee mit dem Zeitschloss gelandet ...
 
Die kommende Woche verbringe ich bei einer Freundin, deren Familie es wohl ungut fände, wenn ich abends den Kühlschrank abschließe ... darum hat das Zeitschloss ab morgen auch erst einmal Urlaub und ich werde mich erst ab der nächsten Woche wieder ernsthaft mit einem "Konzept" beschäftigen.

Das wird auch meinen mageren Mitbewohner freuen, der gestern vor dem gut verschlossenen Kühlschrank stand. Glaubt mir, ich hatte ihn durchaus sorgfältig darauf vorbereitet ... und glücklicherweise hatte er essbare Vorräte in seinem Zimmer gebunkert.

Aktuell wiege ich übrigens ziemlich exakt das Doppelte von ihm und bin auch mehr als doppelt so alt ...



















Sonntag, 23. Juni 2024

Das Zeitschloss für den Kühlschrank

Gestern Abend war so ein Abend, nach dem ich mich dann heute auf die Suche nach einem Zeitschloss für meinen Kühlschrank begeben habe. 
Menschen wie ich, die tagsüber durchaus vernunftbegabt sind und sich abends dann in Fressketiers verwandeln, wissen warum ... 
Nach wenigen Momenten der Suche, fand ich mich unversehens in ziemlich erotischen Gefilden wieder. Selfbondage?! 
Nope, ich gedenke nicht mich selbst in Ketten zu legen, sondern meinen Kühlschrank! 
"Selfbondage", also mich selbst zu fesseln, ist mein Anliegen nicht, denn ich möchte abends durchaus beweglich bleiben, nur essen möchte sollte ich eben nicht mehr. 
Überbleibsel aus den Jahren, als meine Kinder noch bei mir wohnten, ist ein recht großer Kühlschrank mit Doppeltür, die ich künftig abends mittels Vorhängeschloss zu verschließen gedenke.
 
Das Problem dabei: 
so lange ich den Schlüssel dazu habe, nützt ein Schloss rein gar nichts. 
Man findet übrigens keinen deutschen, soliden Anbieter eines solchen Schlosses und so bin ich nun gespannt, wann und was mir aus dem asiatischen Raum geliefert wird. Ich habe selbstredend NICHT bei TEMU oder so bestellt. 
Wer hätte gedacht, dass Amazon irgendwann mal so etwas wie die seriösere Alternative werden könnte? 
Ich nicht und so habe ich mein Prime gekündigt und zahle recht bewusst Versandkosten, damit ich nicht zu häufig dort bestelle.
 
Egal, grinsend unterwegs im Selfbondage-Bereich merkte ich, dass ich Lust hätte, wieder über meine Versuche zu berichten. 
Meine Versuche, die Monster zu bekämpfen, die meine Gesundheit und damit meine Lebensqualität bedrohen. 
 
Die da wären: 
Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Adipositas mit einem BMI > 40 

Glaubt mir, Fatshaming ist nicht mein Anliegen.

Ich liebe meinen Körper und bin ihm dankbar, dass er nach allem noch so zu mir hält. 
Noch kann ich alles tun, was ich tun möchte. 

Ich schreibe dies und grüble, ob das so stimmt.

Eine Freundin hat gerade eine Alpenüberquerung hinter sich gebracht und ich muss einräumen, dass mich dies auch reizen würde, ich dazu aber körperlich nicht in der Lage wäre. 
Wenn ich ehrlich bin, schränkt mich meine Gesundheit sehr wohl schon ein. 
So war ich vor kurzem eine Woche in Heidelberg und bin dort mittels Bergbahn, Bahn oder Bus gerne auf Berge/Hügel hinauf gefahren und dann wieder heruntergewandert, was deutlich machbarer war als das Gegenteil. 
Es wäre schon cool, Berge wieder hinaufzuwandern und sich dabei sogar noch unterhalten zu können. Aktuell spüre ich sogar bei einer Wattwanderung, wenn es bergauf geht ... 
Radfahren ist auch so eine Sache, die ich seit Jahren nicht ausprobiert habe um gar nicht erst feststellen zu müssen, ob dies überhaupt noch drin ist.
Früher mal - ganz früher - bin ich gerne Joggen gegangen - etwas sagt mir, dass ich meine Masse aktuell keinesfalls beschleunigen und auf meine Gelenke krachen lassen sollte. 
Diesen Blog hier hatte ich ursprünglich wohl 2013 eröffnet. 
Wäre ich damals dabei geblieben, mich hauptsächlich vegan zu ernähren, hätte ich mir einiges erspart. 
Hätte, hätte, Fahrradkette 
Immerhin lebe ich seit einigen Jahren vegetarisch pesketarisch. 
Kein Fleisch, aber immer noch Fisch, Eier und Milchprodukte. 
Ok, als ich in Heidelberg war, machten wir einen Ausflug nach Straßburg und bestellte im allerbesten Schulfranzösisch Flammkuchen. 
Mein Sohn hat mich herzlich ausgelacht, als ich kurz darauf vor einem sehr leckeren Flammkuchen mit Speck saß - den ich übrigens auch aufgegessen habe.
Alles andere wäre ein wenig lächerlich gewesen. 
 
Aber: Jetzt lebe ich grundsätzlich wieder vegan und halte mich an die Bücher von Dr. Michael Greger. 
Da ich beruflich viel unterwegs bin, habe ich auf den Wegen viel Zeit für Hörbücher und so höre ich mich aktuell quer durch "how not to age". 
Sowohl "how not to die" und "How not to diet" gefielen mir besser, denn aufgrund der ungeheuren Stoffmenge verweist der Vorleser nun ständig auf ausgelagertes Videomaterial
So endet gefühlt jeder 3. Satz mit bla bla See Dot NF ... 
Insgesamt mag ich die Stimme des deutschen Vorlesers Stefan Lehnen sehr viel lieber, als die von Dr. Michael Greger selbst. 
Dr. Michael Greger ist übrigens keiner der vielen Ärzte, die sich mit einer bestimmten Ernährungsphilosophie eine goldene Nase verdienen. 
Man kann keine Produkte von ihm kaufen, keine Diätriegel, keine Proteinshakes oder so ... und er denkt sich nichts aus, sondern vergleicht Studien und zieht daraus Schlüsse. 
Und ich ziehe mit, streiche immer mehr von meinem Speiseplan und setze neue Lebensmittel darauf. 
 
Ich habe schon die allertollsten Phasen und Experimente hinter mir. 
Aktuell bin ich also bei vegan, bzw. pflanzenbasiert - dabei kein weißes Mehl, kein Zucker und keine veganen Fleischersatzprodukte oder überhaupt Fertigprodukte - mit Ausnahmen. 
 
Das Ganze möchte ich unbedingt noch ergänzen durch Intervallfasten. 
Ich bin komplett vom Intervallfasten überzeugt, halte es aber nicht durch. 
Jeden, wirklich jeden Abend, verwandle ich mich in das Fressketier und begebe mich auf Nahrungssuche im Haus. 
Meinem Mitbewohner habe ich aus diesem Grund schon eine sehr schöne, vor allem abschließbare Metallkiste geschenkt, nachdem ich ihm immer und immer wieder seine Süßigkeiten und Chips weggefuttert, neu gekauft und erneut weggefuttert hatte.
 
 Gefahr erkannt und Gefahr gebannt ... 
 
Aber leider schaffe ich es auch mit vernünftigen Lebensmitteln wie Tofu, Obst, Hülsenfrüchten und Co abends meine Lebensmittelkosten, Kalorienverbrauch und meinen Blutzucker in schwindelerregende Höhen zu treiben. 
 
Dem gedenke ich also einen Riegel (samt Zeitschloss) vorzuschieben ...