Sonntag, 30. Juni 2024

Mittels Zeitschloss am Kühlschrank intervallfasten ...

Das mit den knackigen Überschriften muss ich wohl noch üben ...

Als ich das Zeitschloss bestellte, ging ich davon aus, dass ich dann abends vom Heißhunger gequält auf dem Sofa hocken und dusslige Serien gucken würde. Nun bin ich angenehm überrascht, dass dem nicht so ist.

Wobei ich aber auch erst zwei Abende hinter mir habe und es spannend bleibt, wie es weitergeht.
 

Gestern hätte ich das Schloss fast versehentlich für gleich 50 Stunden aktiviert und die chinesische Gebrauchsanweisung war wenig hilfreich, aus der 50 eine 5 zu machen.
Ich löste das Problem durch hektisches Drücken aller Knöpfe und hatte mit dieser Methode tatsächlich Glück. Hat man sonst eher selten ...
Zuvor hatte ich noch schnell alles in den Kühlschrank gestopft, was mich verführen könnte.

Der erste Abend kam und ich erwartete den üblichen Heißhunger, der aber ausblieb.
Gestern Abend das Gleiche: kein Heißhunger. 
Kein Fressketier, das verzweifelt an der Kühlschranktür rüttelt, keine unzurechnungsfähige Irre, die sich den Autoschlüssel schnappt und bei der Tanke Pizzen mit 8 verschiedenen Käsesorten, Chips und Limonaden shoppt.
Glücklicherweise ist es nie so weit gekommen, dass mich dieser ewige Fressflash am Abend je zur Nahrungssuche aus dem Haus getrieben hätte. (wobei ich dieses Problem damit lösen könnte, den Autoschlüssel mit im Kühlschrank einzuschließen - fällt mir spontan ein)

Das könnte jetzt der Beginn einer steilen Erfolgsgeschichte sein, aber nebenbei geht es mir aktuell lausig.
Ich bin ständig erschöpft, schwitzig und ungeduldig, um nicht zu sagen, reizbar.

Letzte Woche habe ich mir beim Hausarzt die Quartalsergebnisse abgeholt und die waren diesmal so grottenübel, dass man mir Insulin in Aussicht gestellt hat, wenn sich dies nicht bis zum Dezember bessert. Ich mache mich also mal wieder daran, die Titanic zu wenden.

Es dürften die aktuelle Hitze, mein beruflicher Stress und die Notwendigkeit in der Vergangenheit zu wühlen sein, die mich so bedrücken. Mit dem Gewühle bin ich ziemlich durch und der berufliche Stress wechselt sich ab morgen mit einer Woche Urlaub ab. An der Hitze kann ich nicht viel mehr tun. Wenn ich überlege, dass dies nur der milde Anfang des Klimawandels ist, wird mir Angst und Bange.

Immerhin regnet es heute auch und der Himmel ist düster grau, so dass nicht zu befürchten steht, dass gleich wieder die Sonne vom Himmel brennt und das regennasse Land in so eine Art subtropische Hölle verwandelt.

Mir ist sehr bewusst, dass ich absolut zur Zielgruppe der Hitzetoten gehöre. Immerhin habe ich den Vorteil, dass es mir bei Hitze so schlecht geht, dass ich gar nicht erst auf die Idee einer Bergwanderung oder ähnlicher Todesfallen komme. (auch sind hier die Berge eher selten)

Anfang Juni habe ich das Verschwinden von Dr. Michael Mosley mitbekommen, von dem ich zuvor nie gehört hatte. Ich bekomme bei Youtube - aus Gründen - bevorzugt Diätdokumentationen angezeigt und erfuhr nun, dass dieser Ernährungsexperte auf einer griechischen Insel eine Wanderung unternommen und nicht überlebt hatte, da er sich wohl verlaufen hatte. Wirklich tragisch. Vermutlich hat er seinen eigenen Gesundheitszustand vollkommen überschätzt. Natürlich habe ich mir dann umgehend eine Dokumentation von ihm angesehen und bei Amazon entdeckt, dass er ein Buch darüber rausgebracht hat, wie man Diabetes heilt. Mit einer 800 Kalorien-Diät am Tag.

Beinahe hätte ich das Buch bestellt (und zu all meinen anderen ungelesenen Diät/Diabetesbüchern gestellt)
Wenn es kein Hörbuch ist, komme ich eh nicht dazu, mich damit zu beschäftigen ... aber dann sagte ich mir, dass ich genug über gesunde Ernährung für Diabetiker weiß und die 800 Kalorien schlicht mit meiner Yazio-App berechnen könnte.
 
Gedacht, getan: gesund ernährt - und a) tagsüber prompt dauernd über 1.000 Kalorien verputzt und dann kamen b) noch die Abende dazu.
Ich glaube, auf die Art bin ich dann bei der Idee mit dem Zeitschloss gelandet ...
 
Die kommende Woche verbringe ich bei einer Freundin, deren Familie es wohl ungut fände, wenn ich abends den Kühlschrank abschließe ... darum hat das Zeitschloss ab morgen auch erst einmal Urlaub und ich werde mich erst ab der nächsten Woche wieder ernsthaft mit einem "Konzept" beschäftigen.

Das wird auch meinen mageren Mitbewohner freuen, der gestern vor dem gut verschlossenen Kühlschrank stand. Glaubt mir, ich hatte ihn durchaus sorgfältig darauf vorbereitet ... und glücklicherweise hatte er essbare Vorräte in seinem Zimmer gebunkert.

Aktuell wiege ich übrigens ziemlich exakt das Doppelte von ihm und bin auch mehr als doppelt so alt ...



















Sonntag, 23. Juni 2024

Das Zeitschloss für den Kühlschrank

Gestern Abend war so ein Abend, nach dem ich mich dann heute auf die Suche nach einem Zeitschloss für meinen Kühlschrank begeben habe. 
Menschen wie ich, die tagsüber durchaus vernunftbegabt sind und sich abends dann in Fressketiers verwandeln, wissen warum ... 
Nach wenigen Momenten der Suche, fand ich mich unversehens in ziemlich erotischen Gefilden wieder. Selfbondage?! 
Nope, ich gedenke nicht mich selbst in Ketten zu legen, sondern meinen Kühlschrank! 
"Selfbondage", also mich selbst zu fesseln, ist mein Anliegen nicht, denn ich möchte abends durchaus beweglich bleiben, nur essen möchte sollte ich eben nicht mehr. 
Überbleibsel aus den Jahren, als meine Kinder noch bei mir wohnten, ist ein recht großer Kühlschrank mit Doppeltür, die ich künftig abends mittels Vorhängeschloss zu verschließen gedenke.
 
Das Problem dabei: 
so lange ich den Schlüssel dazu habe, nützt ein Schloss rein gar nichts. 
Man findet übrigens keinen deutschen, soliden Anbieter eines solchen Schlosses und so bin ich nun gespannt, wann und was mir aus dem asiatischen Raum geliefert wird. Ich habe selbstredend NICHT bei TEMU oder so bestellt. 
Wer hätte gedacht, dass Amazon irgendwann mal so etwas wie die seriösere Alternative werden könnte? 
Ich nicht und so habe ich mein Prime gekündigt und zahle recht bewusst Versandkosten, damit ich nicht zu häufig dort bestelle.
 
Egal, grinsend unterwegs im Selfbondage-Bereich merkte ich, dass ich Lust hätte, wieder über meine Versuche zu berichten. 
Meine Versuche, die Monster zu bekämpfen, die meine Gesundheit und damit meine Lebensqualität bedrohen. 
 
Die da wären: 
Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Adipositas mit einem BMI > 40 

Glaubt mir, Fatshaming ist nicht mein Anliegen.

Ich liebe meinen Körper und bin ihm dankbar, dass er nach allem noch so zu mir hält. 
Noch kann ich alles tun, was ich tun möchte. 

Ich schreibe dies und grüble, ob das so stimmt.

Eine Freundin hat gerade eine Alpenüberquerung hinter sich gebracht und ich muss einräumen, dass mich dies auch reizen würde, ich dazu aber körperlich nicht in der Lage wäre. 
Wenn ich ehrlich bin, schränkt mich meine Gesundheit sehr wohl schon ein. 
So war ich vor kurzem eine Woche in Heidelberg und bin dort mittels Bergbahn, Bahn oder Bus gerne auf Berge/Hügel hinauf gefahren und dann wieder heruntergewandert, was deutlich machbarer war als das Gegenteil. 
Es wäre schon cool, Berge wieder hinaufzuwandern und sich dabei sogar noch unterhalten zu können. Aktuell spüre ich sogar bei einer Wattwanderung, wenn es bergauf geht ... 
Radfahren ist auch so eine Sache, die ich seit Jahren nicht ausprobiert habe um gar nicht erst feststellen zu müssen, ob dies überhaupt noch drin ist.
Früher mal - ganz früher - bin ich gerne Joggen gegangen - etwas sagt mir, dass ich meine Masse aktuell keinesfalls beschleunigen und auf meine Gelenke krachen lassen sollte. 
Diesen Blog hier hatte ich ursprünglich wohl 2013 eröffnet. 
Wäre ich damals dabei geblieben, mich hauptsächlich vegan zu ernähren, hätte ich mir einiges erspart. 
Hätte, hätte, Fahrradkette 
Immerhin lebe ich seit einigen Jahren vegetarisch pesketarisch. 
Kein Fleisch, aber immer noch Fisch, Eier und Milchprodukte. 
Ok, als ich in Heidelberg war, machten wir einen Ausflug nach Straßburg und bestellte im allerbesten Schulfranzösisch Flammkuchen. 
Mein Sohn hat mich herzlich ausgelacht, als ich kurz darauf vor einem sehr leckeren Flammkuchen mit Speck saß - den ich übrigens auch aufgegessen habe.
Alles andere wäre ein wenig lächerlich gewesen. 
 
Aber: Jetzt lebe ich grundsätzlich wieder vegan und halte mich an die Bücher von Dr. Michael Greger. 
Da ich beruflich viel unterwegs bin, habe ich auf den Wegen viel Zeit für Hörbücher und so höre ich mich aktuell quer durch "how not to age". 
Sowohl "how not to die" und "How not to diet" gefielen mir besser, denn aufgrund der ungeheuren Stoffmenge verweist der Vorleser nun ständig auf ausgelagertes Videomaterial
So endet gefühlt jeder 3. Satz mit bla bla See Dot NF ... 
Insgesamt mag ich die Stimme des deutschen Vorlesers Stefan Lehnen sehr viel lieber, als die von Dr. Michael Greger selbst. 
Dr. Michael Greger ist übrigens keiner der vielen Ärzte, die sich mit einer bestimmten Ernährungsphilosophie eine goldene Nase verdienen. 
Man kann keine Produkte von ihm kaufen, keine Diätriegel, keine Proteinshakes oder so ... und er denkt sich nichts aus, sondern vergleicht Studien und zieht daraus Schlüsse. 
Und ich ziehe mit, streiche immer mehr von meinem Speiseplan und setze neue Lebensmittel darauf. 
 
Ich habe schon die allertollsten Phasen und Experimente hinter mir. 
Aktuell bin ich also bei vegan, bzw. pflanzenbasiert - dabei kein weißes Mehl, kein Zucker und keine veganen Fleischersatzprodukte oder überhaupt Fertigprodukte - mit Ausnahmen. 
 
Das Ganze möchte ich unbedingt noch ergänzen durch Intervallfasten. 
Ich bin komplett vom Intervallfasten überzeugt, halte es aber nicht durch. 
Jeden, wirklich jeden Abend, verwandle ich mich in das Fressketier und begebe mich auf Nahrungssuche im Haus. 
Meinem Mitbewohner habe ich aus diesem Grund schon eine sehr schöne, vor allem abschließbare Metallkiste geschenkt, nachdem ich ihm immer und immer wieder seine Süßigkeiten und Chips weggefuttert, neu gekauft und erneut weggefuttert hatte.
 
 Gefahr erkannt und Gefahr gebannt ... 
 
Aber leider schaffe ich es auch mit vernünftigen Lebensmitteln wie Tofu, Obst, Hülsenfrüchten und Co abends meine Lebensmittelkosten, Kalorienverbrauch und meinen Blutzucker in schwindelerregende Höhen zu treiben. 
 
Dem gedenke ich also einen Riegel (samt Zeitschloss) vorzuschieben ...